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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 323 -
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Klein-Lobming. 323 mal des am 24. Mai 1842 hier begrabenen 74jährigen Gewerben Josef Sessler, welcheri^durch bürgerlichen Fleiß den Grund zu dem heutigen ausgedehnten Besitze seinö/Enkels Victor Felix Freiherrn v. Sessler-Herzinger im Mur- undMürzthale legte. Letzterer erhielt am 12. Juli 1868 die Baronie durch adoptierte Übertragung des Adels seines Schwiegervaters General Herzinger. Das Dorf hat 77 H. und 514 E. Wandert man die Lobmingerstraße noch eine gute Viertelstunde weiter und zweigt bei dem Wegkreuze sodann 1. ab, so erreicht man in einer halben Weg- stunde den alten Stammsitz der Thann (Dann)? seit 1827 mit dem Sessler'schen Familiensitz Lobming verschmolzen. Das alte heute zu einem Meierhofe degra- dierte Schloss erhebt sich mit seinen thurmreichen Vor- und Wehrbauten malerisch auf einer steil in das Eichfeld abfallenden Terrasse, die von der Berglehne durch tiefe Wassergräben getrennt ist. Zu Vischers Zeiten 1680 war „Dann" noch so stattlich, dass er zwei Pro- specte des Schlosses in sein Schlösserbuch aufnahm. Durch einen barocken Thor- thurm mit der Jahreszahl 1642 und dem Doppelwappen (Teuffenbach-Winkler) be- tritt man die Gemarkung des 1556 von Erasmus v. Teuffenbach erbauten Schlosses, welches sich in zwei Stockwerke, von Eckthürmen flankiert, im unregelmäßigen Viereck auf starken Bastionen erhebt. Durch den Schlosshof getrennt, liegt noch, ein kleines Stockei mit kräftigem Rundthurm, und zierlichem Erkerbau gegenüber dem heute zur Halbruine gewordenen Schlosse. Im Stockwerke liegt die Schloss- kapelle, unter derselben ein Gemach, ober dessen Pforte das steinerne Wappen- schild der Teuffenbach und Winkler mit der Jahreszahl 1557 angebracht ist. Das Rittergeschlecht, welches auf Thann rückzuführen ist, lässt sich bis Ende des 15. Jahrhunderts nachweisen. Durch Heirat einer geborenen Winkler mit Erasmus Teuffenbach um 1556 kam die alte Burg an letzteren, der sie neu erbaute. Im J. 1587 wählte die vielgenannte Frau Anna (v. Sonnegg) geborene Neu- mann v. Wasserleonburg als vierten Gatten Freiherrn Karl v. Teuffenbach und fertigte am 9. November 1592 auf Thann das älteste von dieser heiratslustigen merkwürdigen Frau bekannte Testament. Seit dem 17. Jahrhundert theilt Thann die Schicksale Lobmings. Von Lobming lassen sich zwei Rückwege nach Knittelfeld einschlagen, u. zw.: 1. entweder längs des Waldrückens und sodann nach Landschach ab- steigend oder weiter fort am Waldessaume der Thallehne nach Gobernitz und von hier auf der Straße nach Knittelfeld ; 2. oder von Lobming n. den Fahrweg folgend, der zu dem isoliert stehenden Murmeierhof führt. Durch den Hof und nun 1. dem Walde zu und durch diesen rechts zum Ufer der Mur, dann zur Überfuhr und hierauf nach Lind (Haltestelle) 35 Minuten von Lobming und mit der Bahn zurück K l e i n - L o b m i n g . Südlich von Groß-Lobming öffnet sich das Lobmingthal, in welchem die kleine Ortschaft Klein-Lobming mit Vicariat, 1 Stunde von Groß-Lobming liegt. Der Ort hat nur 20 H. mit 130 E., während die Gemeinde 128 H. mit 502 E. zählt. G.: Simon Hausberger ohne Z., F. Ilulmann, 1 Z. mit 2 Betten, Steinwedder J., 1 Z. Volksschule, g. 1720, einclassig. Vereine: Der Groß-Mitter und Klein-Lobminger Musik-Club. Volksgebräu e he: Eigentümlicher Brauch bei Hochzeiten von Holz- meistern und Holzhändlern,. u. zw. in der Weise, dass beim Verlassen der Kirche auf dem Kirchplatze von absonderlich vermummten Männern die Arbeiten der Holzknechte nachgeahmt werden, wie: Umsägen der Bäume, Abmessen und Ab- schneiden der Stämme, auch der Kinderwiege etc. Sage: Sö. vom Dorfe liegt eine Schlucht, in welcher sich zur Zeit des Türkeneinfalles v. 1480 viele Ortsbewohner geflüchtet hatten. Ein altes Weib ver- rieth jedoch die Unglücklichen, die hierauf, das verrätherische Weib voran, sämmtlich niedergemetzelt wurden. Seither heißt die Schlucht der T o d t e ngr a b e n. Industrie-: Eisenhammer der Frau Franziska Auer. Interessant ist die Construction der gewerblichen Anlagen des Herrn Georg Ob er a scher, welche mit 21*
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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