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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 327 -
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Seckau. 327 Seckau, in prachtvoller Lage auf der Plateauhöhe des Mareiner- bodens, am Fuße der waldre(ohen, sanft ansteigenden Lehne der im Seckauer Zinken, auf 2398 m Sh. ihren Höhepunkt erreichenden Seckauer Alpen, eignet sich, nachdem in den Unterkunftsverhältnissen eine Besserung eingetreten ist, für einige Familien, welche wenig Ansprüche auf reges, gesellschaftliches Leben stellen, seiner hohen und überaus schönen Lage wegen, welche zahlreiche angenehme und sehr genussreiche Spaziergänge gestattet, zur Sommerfrische und kann in diesem Sinne der Aufmerksam- keit der Leser empfohlen werden. Historische Skizze: Seckau ist die Wiege der letzten bedeutenden Klostergründung in Steiermark (Göss 1020, St. Lambrecht 1063, Admont 1074, Rein 1129, Seckau 1140) und zugleich jenes Bisthums, welches heute die ganze obere und mittlere Steiermark umfasst, welche beide uns den weitaus bedeutendsten Repräsentanten der romanischen Stilperiode Steiermarks in der mächtigen, ehr- würdigen Basilika aus den Zeiten der Stiftsgründung überliefert haben, so dass die gewaltige Klosteranlage und ihre Geschichte eine ganz besondere Beachtung beanspruchen. Als Gründer des Stiftes erscheint Adalram von Waldeck, Sprosse des reichsfreien alten Rittergeschlechtes der Herren von Traisen in Niederösterreich. Das Geschlecht beginnt sich um die Mitte des 10. Jahrhunderts bemerkbar zu machen, und zwar mit einem Ritter Engelbrich, welcher von Kaiser Otto III. ddo. Rom, 29. April 1098, als freies Allod einen ansehnlichen Besitz zwischen dem Tullnbach und Anzenbache erhielt und sich als vom Kaiser bestellter Hüter der Übergänge der Traisen, daselbst seine Stammfeste baute, von welcher nun das Geschlecht den Namen führte. An diesen ersten Stammbesitz schlössen sich bald nach allen Richtungen ununterbrochen neue Gütererwerbungen und gegen die Mitte des 12. Jahrhunderts reichte der Besitz dieses Hauses, vom unteren Traisenthale beginnend, diesen Fluss aufwärts, den Rücken des Wienerwaldes übersteigend, einerseits in das Flussgebiet der Schwarza und der Piesting, die s. Alpen über- schreitend, andererseits in das Mur- und Feistritzthal hinab. Die beiden Ehen Adalrams blieben kinderlos und dieser Umstand mag nun um 1140 den Entschluss Adalrams zur Reife gebracht haben, ein Kloster nach der Regel des hl. Augustin zu gründen. Als Dotationsgut bestimmte Adalram vorerst die ihm gehörige, von seinem Vater noch vor 1078 g. Kirche St. Maria zu Feistritz sammt allem dazu gehörigen Besitz an Grundstücken, Rechten und Zehenten und erfolgte nach Einholung der erzbischöflichen Bewilligung zu Friesach in Kärnten am 10. Jänner 1140 in Gegen- wart des Erzbischofs von Salzburg, Konrad I., der Bischöfe von Gurk und Brixen und zahlreicher steirischer Edlen, darunter auch des Dietmar von Liechtenstein die feierliche Ausfertigung der Stiftungsurkunde und 6 Monate später am 20 Juli 1140 kamen die vom Erzbischofe aus dem Salzhurger Chorherrenstifte St. Rupert ent- sendeten 6 Chorherren an, welche bestimmt waren, die neue Klostergründung zu colonisieren; es waren dies die. Mönche Wernherr von Galler, der spätere erste Probst von Seckau, Luitpold von Travese (Tarvis), Otto von Friesach, Adalbert von Ossiach, Rudger von Salzburg und Gerold von Eppenstein. Gleichzeitig kamen aber auch einige Augustiner Chorfrauen unter Führung der Meisterin Anna von Weisseneck an und geht daraus hervor, dass das Mönchs- und Nonnenkloster zu Unserer lieben Frau in Feistritz gleichzeitig ent- standen ist. Die Wahl des ersten Propstes fiel auf Wernherr von Galler. Bei diesem Anlasse vermehrte Adalram seine erste Schenkung durch eine weitere, indem er ihr noch seine Besitzungen zwischen dem Ameiskogel, dem Semmering und dem an der steirisch-österreichischen Grenze gelegenen Hartberge, wie mehrere Almen bei Judenburg und Seckau hinzufügte. Dazu kam aber nun die Dotation des neuen Stiftes durch den Erzbischof Konrad I. von Salzburg. So transferierte er vorerst den Priester Ortolf von der Kirche zu Feistritz nach Weiz, sodann gab er alle
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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