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3.28 Seckau.
Zelienten von den Gütern Adalrams im Thale der Feistritz dem Stifte und schenkte
demselben die alte Mutterkirche Kobenz, welche im Range eines Archidiaconates
standjr mit allen drei ihr unterstehenden Tochterkirchen: St. Margarethen, St.
Benedicten und St. Lorenzen sammt allen Zehenten und Rechten (1142—1144).
Aber schon kurze Zeit nach der Errichtung der neuen Klosteranlage zeigte
es sich, dass die Gegend von St. Marein für ein Kloster zu nahe an dem ver-
kehrsreichen Thale der Mur lag und beschloss der Stifter daher, mit der Ordens-
gemeinde schon 2 Jahre nach der Stiftsgründung die ganze Klosteranlage von St.
Marein auf die höchste Terrasse des Mareinerbodens zu verlegen und meldet die
Legende, dass, als Graf Adalram einst bei der Jagd sich in dem Forste verirrte
und ermüdet unter einem Baume einschlief, ihm in einer Vision Maria mit dem
Jesukindlein erschien und ihm die "Worte zurief: „Hic seca!u und hierauf an dieser
Stelle der Klosterbau begonnen wurde (1142). Erzbischof Konrad gestattete diese Ver-
legung der Klosteranlage mit der Bedingung, dass zur Erinnerung an die erste
Klostergründung in St. Marein für die dortige Kirche und jene des hl. Johann
Evangelist zu Feistritz immer einer der Klosterbrüder zur Seelsorge bestimmt
Aver den soll.
Seckau im Jahre 1680.
Am 12. März 1143 erfolgte noch die päpstliche Bestätigung der Stiftung
und der Übertragung der Klosteranlage von St. Marein nach Seckau. Nun erfolgte
sogleich die feierliche Grundsteinlegung der Klosterkirche, an deren N.-Seite das
Nonnenkloster und an deren S.-Seite das Mönchskloster lag.
Am 25. Februar 1147 entsagte der Stifter den Freuden der Welt und trat
als Laienbruder in das von ihm gegründete Stift.
Dies führte zu einer Klage der Gattin des Stifters, die aber mit einem
Ausgleich beigelegt, zum Anlasse weiterer, von Adalram und seiner Gattin gemein-
schaftlich gemachter Schenkungen wurde. Anlässlich der Bestätigung dieser neuen
und der älteren Schenkungen erfahren wir, dass dieser Stifter das Kloster zu
Seckau mit dem Herrengut Feistritz nebst allen dazu gehörigen Gütern, (das
Schloss Waldeck, das Schloss Waltenstein, den Hof zu Eggenberg etc.) mit allen
Rechten und Zugehör dotierte. Richinza, welche als Mitstifterin von Seckau zu
betrachten ist, trat später in das Nonnenkloster zu Admont und starb daselbst am
9. Juli um 1175(?). Noch fehlte jedoch dem neuen Stifte der Schirmvogt und be-
gaben sich daher Adalram mit dem Propste Wernher von Galler nach Regens-
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918