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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 329 -
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Seckau. 329 burg zum Reichstage, um vom Kaiser die Ernennung eines Stiftsvogten zu erwirken, und bestimmte Kaiser Barbarossa 1152 den Markgrafen Ottokar zum Schirmvogten von Seckau. Nun stand die Stiftsgründung in jeder Richtung gefestigt da und in ungestörtem Klosterfrieden konnte Adalram den Abend seines Lebens, aus welchem er an einem 26. December zwischen den Jahren 1174—1182 abberufen wurde, beschließen. Wernherr von Galler starb am 28. Octoberll96. In seine lange Regierungs- periode fällt die Einweihung der Basilika im J. 1164 und die Colonisierung des Chorherrenstiftes zu Vorau durch das Seckauer Chorherrenstift. Ihm folgte der Stiftsdechant Gerold von Eppenstein, unter welchem sich das wichtigste Ereignis in der Stiftsgeschichte, dieErrichtung desBisthums Seckau und die Erhebung der Klosterkirche zur Kathedralkirche im J. 1219 vollzog und in dessen zweites Regierungsjahr die Einweihung der Pfarrkirche (Laienkirche) zu Seckau zu Ehren des Apostels Jacobus durch Bischof Wolfker von Passau fällt. Bis zum J. 1219 hatte Steiermark bis zur Drau hinab keinen eigenen Bischof, sondern gehörte unmittelbar zur Erzdiöcese Salzburg, während die s. der Drau gelegenen Landestheile dem Suffragan - Bischof von Gurk gehörten, welche Diöcese 1070 mit Erlaubnis des Papstes Alexander IT. vom Erzbischof Gebhard von Salzburg gegründet worden war und deren jeweiliger Bischof in der oberen und mittleren Steiermark als Administrator des Erzbischofes die bischöflichen Functionen vollzog. Auf der Visitationsreise vom J. 1215 hatte nun Erzbischof Eberhard II. die Überzeugung von der Notwendigkeit der Gründung eines eigenen Bisthums für Steiermark gewonnen und benützte die Synode zu Leibnitz, um die in Aussicht genommene Errichtung eines Bisthums zur Erörterung zu bringen. Von Leibnitz eilte der Metropolit nach Rom, um daselbst Papst Innocenz für seinen Plan, die Gründung der neuen Bisthümer Chiemsee, Seckau und Lavant zu ge- winnen. Heimgekehrt, begann Eberhard die Verwirklichung seines Projectes mit der Fundation der Diöcese Chiemsee, welcher jedoch jene von Seckau sogleich folgte. Zu diesem Zwecke sandte er den Propst Karl von Friesach Ende 1217 nach Rom, um die päpstliche Zustimmung zu dem Plane des Erzbischofs, das Stift Seckau zum Sitze des neuen Bisthums und dessen Kirche als Domkirche zu erklären, zu gewinnen. Die Mission hatte den Erfolg, dass Papst Honorius mit der Bulle vom 2. December 1217 vorerst die Bischöfe von Brixen und Freisingen sowie Abt Gott- fried von Admont mit den Vorerhebungen betraute. Diese wurden rasch durch- geführt und nun ertheilte der Papst mit Bulle vom 22. Juni 1218 dem Erzbischof die Erlaubnis, die Errichtung des Bisthums zu Seckau in Ausführung zu bringen und bezeichnete die interessante Bulle genau die Grenzen der Diöcese, die jedoch nur 12 Pfarren umfasste. Die Grenze der Diöcese begann vom Lungau, lief sodann über die Höhen des das Enns- und Murthal scheidenden Tauernzuges bis zum Seckauer Zinken und von diesem über die Hochalm durch den Feistritzgraben fort herab, das Murthal übersetzend und wieder das Gleinthal aufwärts über den Speikkogel in das Södingthal bis zum Einflüsse des Södingbaches in die Kainach und längs dieses Flusses bis zu seiner Mündung bei Wildon, von hier s. St. Veit am Vogau und Leibnitz umfassend, worauf die Grenzlinie zur kärntnerisch - stei- rischen Landesscheide hinauf und längs dieser bis zum Lungau lief. (Vgl. Meiller, Salzburger Register, S. 530, Note 84.) Am 8. Juli 1218 folgte eine weitere päpstliche Bulle an den Propst und das Capitel zu Seckau, worin er dieselben von der Genehmigung der Bisthums- errichtung, unbeschadet der Rechte des Stiftes, verständigte. Auch der deutsche König Friedrich II. bestätigte mit Diplom ddo. Nürnberg 26. October 1218 die Errichtung der neuen Bisthümer zu Seckau und Chiemsee unter gleichzeitiger Zu- erkennung zahlreicher Rechte, darunter das Münz-, Maut- und. Zollrecht, unter dem Titel Regalien, auszuüben, wobei jedoch die Oberlehensrechte des Erzbischofs gewahrt bleiben mussten; endlich erhob er auch beide Bischöfe für immer zur Würde von geistlichen Reichsfürsten, von welchem Rechte die Bischöfe jedoch lange Zeit keinen Gebrauch machten.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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