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Seckau. 337
In den Gängen der Seitenschiffe fanden mehrere prächtige Todtenschilder
der Prank einen wĂĽrdigen Platz.
G r a b s t e i n e in der ehemaligen Stifts- und nunmehrigen Abtei -
und Pfarrkirche Seckau:
1. (Vor dem Hocha l t a r e ) : Adalram Graf von Waldeck, GrĂĽnder
des Stiftes (f 1177?) Inschrift: „Adelramus, comes de Waldecce fundator
hujus canoniae Seccoviensis obiit XXV Cai Jan. MCXLVI. (Todesjahr un-
richtig). — 2. Bischof Georg Agricola (mit bärtigem Gesichte) f 1584.
— 3. Propst Andreas Enstaler, f 1480. — 4. Johannes Dürnberger,
f 1510. — 5. 3 Moshart'sche Epitaphien (17. Jahrhundert). — 6. Ernst
Pranker von Prank, f 1482. — 7. Kuglmann, Mathäus Anwald, f 1588).
— 8. Grabmal des Propst Lorenz Spielberger, f 1587. — 9. Johann
Pranker, f 1450. — 10. Anwald Wuchrer sammt Sohn, f 1575 (resp.
1578). — i l . prächtiger, reich ornamentierter Grabstein des Bischof
Georg Uiberagker, f 1477. 12. Grabstein der Agnes Enstallerin, f 1455,
magistra. — 13. des Bischof Lembucher, f 1446. — 14. Johann Markus
Graf von Altringen, f 1664. — 15. Grabstein des Edlen Andreas Zach,
t 1534. — 16. Grabstein des Canonikus Christof Winkler, (f 16..?).
— 17. Bischof Rudolf Josef Graf von Thun, f 1702. — 18. des Mathias
Scheit, f 1512 (in der Bischofkapelle).
AuĂźerdem befindet sich in der Kirche ein Grabstein mit frĂĽh-
gothischer, wenn nicht romanischer Bischofsfigur mit gedrĂĽckter Inful
ohne Inschrift.
M a u s o l e u m Kar l s II. Der ö. Theil des n. Seitenschiffes bildet,
durch ein reich vergoldetes prächtiges Eisengitter abgeschlossen, die prunk-
volle Grabstätte Erzherzog Karls II., welche durch g länzende und
k u n s t r e i c h e D e c o r a t i o n e n zu den b e d e u t e n d s t e n Schö-
p fungen i t a l i e n i s c h e r R e n a i s s a n c e d i e s se i t s der Alpen
g e z ä h l t w e r d e n muss , erbaut 1587 —1592.
Die ĂśberfĂĽhrung der Leiche Kails von Graz im Juli 1590 nach
Seckau erfolgte mit allem Prunk der damaligen Zeit in groĂźartigem fest-
lichem Zuge.
Durch ein prächtiges Portal aus carrarischem Marmor mit kostbaren
Mosaiken, welches eine reich vergoldete GitterthĂĽre umspannt, gelangt
man in das Innere des Mausoleums. Vor dem Portale liegt der Gruftdeckel
aus weiĂźem Marmor. Eine Galerie von kostbar eingelegten und mit kunst-
vollen Sculpturen gezierten Marmor- und vergoldeten Bronzesäulen um-
schließt gegen die Kirche die Grabstätte, deren Fußboden aus schwarzen,
rothen und weiĂźen Marmorplatten gebildet wird.
Da? mit farbenreichen Fresken und ĂĽppigen Stuccozierathen von den
Händen der Künstler: des Pictors Theodorus Gysius, sowie des Statuarius ac
simul Anaclyptes Alexander de Verda reichst gezierte Gewölbe bildet nur den
wĂĽrdigen Rahmen zu dem herrlichen Marmorsarkophage, auf welchem die
lebensgroĂźen Gestalten Karls II. und seiner Gemahlin Maria von Baiern ruhen.
Den mächtigen Sarkophag umgeben 4 kniende Engelsgestalten aus weissem
Marmor, während dessen Leibung mit 9 Medaillons, welche Reliefdarstellungen,
Scenen aus der biblischen Geschichte zeigen, auf das reichste geziert ist.
Krauss , Die eherne Mark. 22
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918