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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 346 -
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346 " St. Marein. wieder hinab in die Niederung des Murbodens, wo sich Dorf an Dorf, Hof an Hof aneinanderreihen und die qualmenden Schlote der Fabriks- werkstätten von deren emsigem Betriebe Zeugnis geben, und darüber rings- um ein riesiger Wall von in dreifacher Reihe bis hoch aus der Wald- xegion aufragenden Bergeshöhen. Zu Füßen von St. Martha liegt das alte Stammschloss der Prankh, 1879 durch Baumeister Pissel in Knittelfeld zu einem wohnlichen Sommersitz umstaltet, bei welchem allein noch die unregelmäßige Anlage und einige alte Holzdecken, sowie die der hl. Drei- faltigkeit geweihte Kapelle erinnern, dass wir in dem modernisierten Bau den Stammsitz einer alten adeligen Familie zu suchen haben. Die Prank (Prankh) treten schon 1172 mit Willehalm und Egino von Prank urkundlich (Prank als Ort, Schloss schon 1149 erwähnt) auf und zählen somit zu den ältesten steirischen Adelsfamilien. Heinrich Prank überließ jedoch schon 1207 laut Testament das Stammschloss dem nahen Stifte Seckau. Nun traten die Prank in innigste Verbindung mit dem Stifte und gelangten dadurch zu hohen Würden im Stifte Seckau, so mit Ulrich, Propst von Seckau (1283—42), Arnold, Propst von Seckau (1250—56), Ortolph, Propst von Seckau (1259—89). Am 10. April 1486 schlug König Maximilian Friedrich von Prank, Pfleger auf Kaisersberg, mit dem Schwerte Karls des Großen zum Ritter. Im Jahre 1600 führt Hans Christof von Prank die Bedeckung (Guardia) der Gegenreformationscommission an und wurde später ohne Zweifel in- folge der Verdienste, die er sich um die katholische Sache erworben hatte, vom Kaiser Ferdinand II. am 11. August 1628 in den Freiherren- stand erhoben, während 1600 ein Zweig der Pranks als glaubensfeste Protestanten das Land verließ und nach Baiern auswanderte, daselbst die einzig noch heute blühende Linie der Pranks gründend. Ein Jörg Wilhelm Freiherr von Prank wurde am 28. Juni 1719 vom Kaiser Karl VI. in den Grafenstand erhoben, jedoch erlosch diese gräfliche Linie alsbald. Durch die Heirat eines Friedrich von Prank mit Anna von Pux, letzte ihres Stammes, kamen die Puxer Schlösser Mitte des 15. Jahrhunderts an die Prank, welche nun dahin ihren Familiensitz verlegten und damit später (zum Theile) ein Fideicommiss gründeten. Meist durch Heirat kamen die Pranks hierauf noch vielfach, aber meist nur vorübergehend in den Besitz steirischer Herrschaften. Hauptsitz blieb jedoch immer Pux. Auch das Stammschloss Prank erwarb das Geschlecht noch einmal von Seckau, verkaufte es jedoch demselben bald wieder. Nun blieb Prank bis zur Aufhebung des Stiftes 1782 bei demselben, fiel sodann an den Religions- fond, von welchem es 1846 der Sensengewerke Weinmeister in der Wasser- leith käuflich erwarb. Von diesem gieng es 1875 an die Brüder Bauer in Leoben und sodann an kais. Rath Franz Meixner, Oberrealschuldirector in Wien über, welcher wie erwähnt, das alte winkelige Schloss zu einem freundlichen Sommersitz umstaltete. Nach dessen Tode 1895 erwarb es 1896 käuflich Alexander Ritter von Leuzendorf. Die steirische Linie starb mit Freiherrn von Prank, der in den dürftigsten Verhältnissen von dem geringen Ertrage des Puxer Fidei-
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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