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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 374 -
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374 Jiidenburg. burger Rathsbürger und Hammerherrn Georg Salzmann. Sie benannten den Tlior- hof Heinrichsberg und wählten diesen Namen als Prädicat, als sie geadelt wurden. Nach Erlöschen der Heinrichsberg kam der Thorhof wieder in bürger- lichen Besitz. Im innersten Thalgrunde liegt noch der Grubhof, welchen 1559- 1569 Jacob Grub er besaß und dem Gute den Namen gab. Aber schon 1585 kam es an die Prank, die nun bis 1729 im Besitze blieben. Es folgten die gut bürger- lichen Heiss, die später, als sie nach adeliger Sitte leben wollten, 1769 in Concurs verfielen. Das Gut kam hierauf an die Freiherren von Prandau, um zuletzt von dem mächtigen fürstl. Schwarzenberg'schen Besitz aufgesaugt zu Averden. Der Grubhof ist derzeit Eigen des Besitzers Hyden. Feeberger Kohlenwerke. Im Thalschlusse waren die fürstl. Schwarzen- berg'scheii Braunkohlen - Bergwerke. Die zu Tage ausstehende Kohle soll zuerst vom Hutmann bemerkt worden sein, worauf die Judenburger Josef Hübler und Caspar Hauser die Aufschlussarbeiten begannen und 1821 die erste Verleihung auf ein Grubenrecht erhielten. Im J. 1834 kam J. A. Fürst Schwarzenberg in Besitz des Bergwerkes. Die Kohle kommt auf kurze Entfernung in den Tertiärschichten des Fee- herger Grabens eingelagert, in sehr unregelmäßigen, durch Hebung intensiv zer- rütteten Stücken und Trümmern in sehr verschiedener Mächtigkeit vor (von 21 vi bis zu y2 vi). Sie eignet sich insbesonders zum Hausbrand. Anfangs wurde die Kohle nur zur Alaunerzeugimg verwendet und erst allmählich fand sie auch zum Haus- brand Verwendung. Seit 1849 wurde der Betrieh sehr energisch aufgenommen und bis auf 400.000 Wr. Ctr. per Jahr gesteigert, Avobei jedoch der gänzliche Ausbau der Gruben in Kürze zu erwarten stand und 1894 eingetreten ist. Gegenwärtig ist der Bau gänzlich aufgelassen. 3. Die schönen tiefschattigen Waldlehnen des die Thäler von Obeiwreg und Feeherg trennenden Gebirgsrückens bilden das Gebiet einer Reihe vom Verschönerungs- Vereine geschaffener Anlagen, Avelche mit dem unteren Karlsteig beginnen und an vielen Ruhebänken, Waldquellen und reizenden Aussichtspunkten vorbei zum Karerbauer (3/4 Stdn.) führen, Avoselbst man Milch, Butter und Käse erhält. Der im Grunde des OberAveggrabens liegende Fichtenhain, ein schöner Naturpark, verbindet den oberen mit dem unteren Karlsteig. Verfolgt man den Oberweg- oder Ossachgraben circa iy2 Stdn. lang, so gelangt man zuletzt stärker ansteigend, zum Reiterhauern Wirtshaus, das Ziel eines beliebten Ausfluges. Diese Anlagen bilden den Glanzpunkt der näheren Umgebung Judenburgs. 4. Von mehr pittoreskem Charakter ist der in der Nähe des neuen Kranken- hauses beginnende Maxsteig, welcher in Avenigen Minuten das kleine Plateau des Wasserleitungsreservoirs erreicht, sodann aber längs der Lehne und des Rückens des den Obeiweggraben AV. begrenzenden Höhenzuges s. dahinzieht. Der anfangs etAvas steile Weg geAvinnt bald die Höhe und steigt nun sanft hinan „zum Felsensitz", eine romantische Felsengruppe und weiter „zur schönen Aussicht", um nach circa 1 Std. das Ziel der Wanderung, die Tropfsteinhöhle zu erreichen. Die interessante Höhle in eingesprengtem Kalk mit Tropfsteingebilden, besteht aus einem zerklüfteten Felsenschlund, welcher in verticaler Richtung den Felsen durch- bricht und durch welchen gute Treppen Avieder zum Tageslicht führen. Abstieg zum Fichtenhain und zurück durch den Obemveggraben. 5. Nach Grünhübel (% Stdn.) und Rothenthurm; AV. (1 Std.) von Judenburg liegt an der Reichsstraße die Brauerei mit Restauration Grünhübel. Man gelangt dahin entweder längs der in gerader Linie hinziehenden, mit Pappeln bepflanzten Reichsstraße oder angenehmer auf dem schattigen, vom vorerwähnten Wasserreservoir beginnenden WaldAveg, welcher an der Berglehne dahinzieht. Kaum aus den ge- schlossenen Häuserzeilen getreten, erblickt man zur R. mehrere Gartenhäuser im altfranzösischen Gesclimacke, Avelclie zum gräfl. Auersperg'schen Sommersitz ge- hörten. EtAvas Aveiter lag der anfangs israelitische, später lutherische Friedhof, daher man hier oft auf marmorne Denksteine stößt. L. von der Straße liegt der große, 1784 hieher aus der Stadt verlegte Stadtfriedhof mit den Grabstätten der Bürgerfamilien.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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