Seite - 394 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

394 Obdach. In zahlreichen Vorträgen, in welchen Falb nach seiner Art Religion zu lehren, seinen Schülern vielfach die Größe der Schöpfung durch Be- trachtung des Sternenhimmels zeigte, machte sich immer bestimmter der mächtige Zug Falbs zur Astronomie geltend. Die Stellung als Erzieher in einem adeligen Hause, die Falb bald hierauf antrat, verschaffte ihm eine unabhängige Existenz. Falb gründete in dieser Zeit die populär- astronomische Zeitschrift „Sirius", welche er bis 1877 dirigierte. Bald darauf publicierte er das Werk: „Grundzüge einer Theorie der Erdbeben und Vulcanausbrüche", worin er zum erstenmale seine Theorie über den Einfluss der Mondnähe auf die Erdbeben-Erscheinungen aufstellt. In den Obdach. nächsten Jahren finden wir Falb an den Sternwarten und Hochschulen zu Wien und Prag, woselbst er die Vorlesungen Hochstetters, Hausteins? Duréges und Mays über Geologie, Physik, Mathematik, Planetenberechnung etc. frequentierte. F. trat hierauf zum Protestantismus über. Die Erdbeben von Belluno 1873 und der Ausbruch des Ätna 1874, welche Ereignisse Falb mit großer Bestimmtheit vorausgesagt hatte, verbreiteten rasch den Ruf Falbs und bestimmten denselben, seine Theorie wie folgt zu präcisieren: „Durch d e n E r k a l t u n g s p r o c e s s d e r i m E r d i n n e r n vor- handenen Lava masse werden in u n t e r i r d i s c h e n Spa l ten Gas- und L a v a - E r u p t i o n e n erzeugt , welche in ihrer Häu- f igke i t und S tä rke durch die f lu tb i ldende Anziehungskraft von Sonne und Mond pe r iod i sch b e e i n f l u s s t , d ie über- l age rnden Sch ich ten e r s chü t t e rn (Erdbeben) und wo sie