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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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Fohnsdorf. 407 Indus t r i e : Großes Kohlenbergwerk der Österr. Alpinen Montan- gesellschaft mit 2500 Arbeitern. F o h n s d o r f , altes Pfarrdorf mit 197 E. und 36 H. (Gemeinde 6038 E.), Sitz zweier Werksärzte, wird als Ort urkundlich zuerst 1174 genannt, während schon 1147 die Kirche und Pfarre, 1151 im Salz- burgischen Getreidekasten und 1141 ein Totiii von Fohnsdorf (Fanestorf) erscheinen. Fohnsdorf bildet somit eine sehr alte Pfarre, deren Hirten schon 1382 die Würde eines Erzpriesters bekleideten, und war dessen seit 3 Jahr- hunderten in Ruinen liegende Burg eine der wichtigsten Vesten des Mur- thales, hart umstritten von den Salzburger Erzbischöfen und den Landes- fürsten. Seine heutige Bedeutung gewann Fohnsdorf jedoch erst durch die Entdeckung der großen Kohlenlager, deren Bergbaue heute, wie erwähnt, 2500 Arbeiter beschäftigen. Fohnsdorf soll einst Marktrecht besessen haben und von Mauern umgeben gewesen sein, bis 1289 in der Fehde der Salzburger Erzbischöfe mit Herzog Albrecht die Burg Fohnsdorf von einem Ritter Otto v. Mahren- berg eingenommen und an Herzog Albrecht übergeben wurde, welcher sodann die Befestigungen schleifen ließ. Die dem hl. Rupertus geweihte Kirche der uralten erzbischöflich salzburgischen Mentalpfarre zeigt sich als Bau von ansehnlichen Raum- verhältnissen des 12. Jahrhunderts mit romanischem Schiff und Chorquadrat, welches im 15. Jahrhundert durch Anbau eines gothischen Presbyteriums erweitert und auf ins Schiff hereingelegte Strebepfeiler spätgothisch ein- gewölbt wurde. Der Thurm erhebt sich über der Vierung. Von der Kirchen- einrichtung sind der schöne steinerne Hochaltar von stilgerechter Aus- führung, sowie die Reste eines Flügelaltars bemerkenswert. An der Kirche befindet sich die Grabinschrift (außen) des am 10. April 1757 gestorbenen Verwesers Edlen v. Weessenthal der hochfürstl. Salzburg. Herrschaften „Fohnsdorf", Bayrdorf und Judenburg (?). In der Kirche befinden sich die Grabdenkmäler: 1. des Edlen Jery Schwarc mit Wappen, aber ohne Jahreszahl, errichtet von dessen Bruder, dem hochgelehrten Herrn Stephan Schwarc? Doctor, M. T. Rath, 2. des früher erwähnten Johann Seyfried Freiherrn v. Gabeikoven f 1707, und 3. des Johann Zacharias Freiherrn v. Gabeikoven, f 14. Februar 1711. An der Berglehne überragen die spärlichen Ruinenreste der Burg Fohnsdorf (Vanstorf) die Siedlung. Schon 1680 war die Veste stark ver- fallen. Erbauer dürften die Herren des gleichnamigen Geschlechtes gewesen sein, welches sich zuerst 1141 bemerkbar macht und sich bis um das Jahr 1414 verfolgen lässt. Im J. 1265 erscheint ein Rudolf von Fohnsdorf, welcher später mit seinen drei Söhnen vom Erzbischöfe von Salzburg gefangen genommen und erst nach Verzichtleistung auf die Salzburg'schen Lehen aus der Haft entlassen wurde; 1289 ließ Herzog Albrecht die Burg brechen. Conrad v. Vanstorf war 1291—1312 Erzbischof von Salzburg und Rudolf v. Vons- torf 1285—1303 Burggraf v. Friesach.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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