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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 408 -
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408 Fohnsdorf. König Adolf ertheilte 1296 dem Erzbisthum Salzburg das Recht zum Wiederaufbaue seiner Veste. Diese wurde hierauf meist als Lehen an adelige Geschlechter verliehen oder vom Pfleger verwaltet; 1479 ließ Kaiser Friedrich die Burg abermals durch seine Söldner besetzen, und zwar infolge Streitig- keiten mit dem Salzburger Erzbischofe. Im J. 1488 kamen die Ungarn durch Verrath in Besitz der Veste, welche ihnen jedoch von Reinprecht von Reichenburg bald wieder entrissen wurde. Maximilian gab 1494 nebst anderen Schlössern auch Fohnsdorf dem Salzburger Erzbisthum zurück. Im Besitze der Herrschaft, welche bis zum Pressburger Frieden von 1805 Eigenthum des Erzbisthums von Salzburg blieb, waren später noch die Hoffmann, Kainach, Lamberg und Gabeikoven, wobei es sich jedoch nur um einen Pfand und Lehenbesitz gehandelt haben kann. Im J. 1809 fiel die Herrschaft an den Staat, welcher sie 1827 an den Gewerken Josef Seßler verkaufte; die nachmaligen Besitzer waren: Egghart, der k. k. Bergverwalter C. Spiske, von dessen Erben sie der jetzige Besitzer, H. Carl Meyer, erworben hat. Die heutige Bedeutung von Fohnsdorf liegt jedoch ausschließlich in dem großartigen Kohlenbergbaue, welcher heute im lebhaftesten Betriebe steht. K o h l e n b e r g w e r k : Gegen Ende des 17. Jahrhundertes hat ein Fürst Schwarzenberg gelegentlich einer Jagd das Ausgehende des Kohlen- flötzes auf dem dermaligen Antoni-Revier — d. i. im westlichen Theile der Ablagerung — erkannt. Zu Anfang des gegenwärtigen Jahrhundertes war das Kohlenbergwerk Fohnsdorf im Besitze des Stiftes Admont, später des Anton Wichenhausen — Die Kohle wurde damals fast ausschließlich zur Alaunerzeugung ver- wendet. 1840 kam Fohnsdorf an das hohe Montanärar, gieng im J. 1869 durch Kauf um den Betrag von fl. 1,200.000.— an Graf Henckel-Donners- marck, dann an die steirische Eisenindustrie-Gesellschaft über. Seit dem J. 1881 befindet sich Fohnsdorf im Besitze der Öster- reichisch-Alpinen Montangesellschaft. Anfangs wurde die Kohle tagbaumäßig, später durch Stollen, dann durch Schächte — zuerst der Lorenzi-, dann der Josefi- und zuletzt der Antoni-Schaeht, — welche bis zu einer Teufe von 120° abgeteuft wurden, gewonnen. Zur Erklärung der Schächte-Namen: Josefi-, Antoni-, Lorenzi- sei erwähnt, dass nach altem Bergmannsbrauche Schächte und Stollen gewissen Schutzheiligen geweiht waren, wovon der genitivus possessivus. Als die Kohlenmittel in diesen Schächten nicht mehr genügten, wurde im Jahre 1882 eine neue Tiefbauanlage im Westen, der „Carl-August-Schacht" in Angriff genommen und vorerst auf eine Teufe von 300 m gebracht. Im Jahre 1884 wurde im Osten eine zweite neue Tiefbauanlage, der Wodzicki-Scliacht begonnen und auf eine beiläufige Teufe von 300 m gebracht; auf beiden Schächten ist bereits der II. Horizont in 330 m Teufe aufgeschlossen. Zur Wasserhaltung dient auf jedem der beiden Neuschächte, welche durch eine 2000 m lange Kettenbahn verbunden sind, eine 600pferde- kräftige Compound-Wasserhaltungsmaschine System „Regnier".
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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