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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 411 -
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Pols. 411 hieher gebracht werden, die sodann hier aufgezüchtet und als 2—3jährige Pferde (schwerer Schlag) verkauft werden. Pols zählt jedenfalls zu den ältesten christlichen Ansiedlungen in Steiermark. Schon 890 wird es genannt (pelisam) und 1147 wird hier schon urkundlich eines plebanus de Pels Pernhardus erwähnt. Pols er- scheint nun als Pfarre, und zwar nebst den Herren von Vanstorf (Fohns- dorf) und Cumbenz (Kobenz), mit welchen sie zugleich, 1207, urkundlich erwähnt wird, als eine der ältesten des Murthaies. Ihr waren 6, wenn nicht 7 heutige Pfarrsprengel incorporiert und noch führt die Pölser Pfarre den Titel einer Hauptpfarre und übt das Patronatsrecht über 5 Pfarren aus. Dem Alter der Pfarre entspricht auch der Kirchenbau, welcher als ursprüngliche Grundform eine 3 schiffige romanische Basilika mit über- höhtem Mittelschiff und Thurmanlage über der Vierung zeigt, somit einen Bau des 12. Jahrhunderts, welcher jedoch durch vielfache Zu- und Um- bauten nur mehr schwer erkennbar ist. Massige viereckige Arkadenpfeiler trennen das Mittelschiff von den Abseiten, nur die 4 Pfeiler der Vierung zeigen als Zierath Sockel- und Kämpfergesims. Gegen Ende des 15. Jahrhundertes erfolgte die Erweiterung und der Umbau nach dem System der Gothik. Die zweifellos flache Holzdecke des Schiffes wich dabei einem höher gestellten Sterngewölbe, die romanischen Fenster im Mittelschiffe wurden zu Rundfenstern mit gothischem Maßwerk geformt, während die schmal- geschlitzten Fenster der Seitenschiffe den Spitzbogen erhielten und er- weitert wurden. Die Apsis des Mittelschiffes und wahrscheinlich auch die Apsiden wichen gothischen Anbauten, wovon der Mittelbau das Presby- terium der Kirche bildet, der n. aber als Sakristeiraum und der s. als Abscbluss des s. Seitenschiffes gedacht ist. Auch der Einbau der Musik- empore geschah zu dieser Zeit. Die Dimensionen der Kirche sind 39*81 m lichte Länge, 14*85 m Vollbreite der 3 Schiffe, des Mittelschiffes nur 4*57 m, Höhe des Mittel- schiffes 12 35 m. Den 3 Schiffen liegt ein Kreuzschiff vor, welches aber nur die Höhe der Seitenschiffe hat. Die Schiffe der Kirche mit dem Kreuzschiff und der Vierung, über welche sich der massive Thurm erhebt, bilden somit noch den romanischen Bau des 12. Jahrhundertes, somit eine romanische Pfeilerbasilika von großer Schwerfälligkeit der Glieder und Enge der Räume. An diesen romanischen Kern wurde im 15. Jahrhundert ein gothi- scher Chor mit südlich anliegender Kapelle zugefügt. Im Anfange des 16. oder nach Schluss des 15. Jahrhundertes wurde die Kirche zur Ver- teidigung eingerichtet, und zwar in der Weise, dass man auf die Seiten- schiffe Wehrgänge aufbaute und das Südportal durch eine Pechnase schützte. Äußerlich erinnert nur mehr das allerdings auch nicht mehr un- veränderte Westportal an die romanische Periode. Die neueste Zeit hat alle 3 Schiffe unter einem riesigen Dachstahl begraben und dadurch den Charakter einer Kirche mit überhöhtem Mittel-
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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