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416 Thalheim.
J/2 Steh, indem man die Pölsbrücke überschreitet, und beim Hause des Lenz am
Rain vorbei den zur Straße führenden Fußsteig verfolgt. Nun auf der Straße bis
zum Pölslials, dann beim Wegweiser r. hinab zum Schloss. Wendet man sich beim
Wegweiser 1. hinab, so kommt man zur Station Thalheim in einer starken % Std.
Auf dem Rosenkogel, lohnendster, leicht ersteigbarer Aussichtspunkt der
Umgebung. Der kaum zu fehlende Weg führt, die Pols 1. lassend, nach Götzen-
dorf mit dem vielbesuchten Gasthause des Thomawirtes, daselbst wendet er sich
r. in den Triebengraben, wo man zu einer Holzknechthütte, „Hirsch" genannt,
gelangt. Nun bergan zur Klampfererhiitte und auf schönem Steig zur Tatschihütte.
Nun gerade aufwärts bis zu den zur Wildinghütte führenden Fahrweg. Von hier
auf Steig zur Sattelhöhe des Triebengrabens, die „Zeltnerin" genannt. Von hier
führt der Weg direct zur Sommerhütte mit guter Gastwirtschaft. Der Rosenkogel hat
eine sehr hübsche Flora und kommen Alpenrosen, Kohlröserln, Speik und Moos-
flechten zahlreich vor.
Thalheim- Pöls-Zeiring- Pusterwald-Brettstein -
St. Johann.
Die R ö m e r s t r a ß e von Virunum (Zol l fe ld) nach Ovi-
l aba (Wels).
Seit über zwei Jahrhunderten bildet die Bestimmung der in der
sogenannten Tabula Peutingeriana und im Itinerarium Antonini angeführten
14 Stationen der von Virunum nach Wels führenden Römerstraße den
Gegenstand eifrigster Forschungen und Abhandlungen von Seite der Fach-
gelehrten, und zwar von Forschungen, die zu so verschiedenen Resultaten
führten, dass für diese 14 Stationen von 18 Autoren nicht weniger als
272 verschiedene Ortsbestimmungen gemacht wurden.
An der Spitze der selbständigen Forscher steht Jordan mit einer
Publication vom Jahre 1745; derselbe führt die Straße vom Zollfelde
nach Hüttenberg-Neumarkt, das ganze Murtbal hinab bis St. Michael, so-
dann durch das Liesing- und Paltenthal nach Liezen und weiter über den
Pyhrn nach Wels. Von den späteren Forschern verdient der treffliche alte
Knabl, welcher wohl als erster mit dem Zirkel in der Hand, der Frage
an den Leib rückte, zunächst genannt zu werden, obwohl auch er noch
den genannten Straßenzug als Basis beibehielt. Scheib veröffentlichte 1753
eine Arbeit, worin er als erster die Straße von der Mur direct über das
Gebirge ins Ennsthal führt.
Eine neue Ära für die Feststellung der fraglichen Route begann
mit den kritischen Untersuchungen Director Dr. Kenners in Wien (ver-
öffentlicht 1872), welche zu dem Resultate führten, dass einerseits die
in der Tabula Peutingeriana und im Itinerarium Antonini verzeichneten
Routen i den t i s ch sind, und andererseits diese Route längs der Olsa
und der Mur über den Pölshals und den Rottenmanner-Tauern ins Palten-
und Ensthal und weiter über den Pyhrn nach Wels führte.
Dr. Kenners Aufstellungen folgt auch Mommsen, 1873, mit geringen
Abweichungen, namentlich in der Bestimmung der Stationen.
Im Jahre 1888 unternahm nun P r o f e s s o r Al fons Müllner,.
Custos des Rudolfinum in Laibach, zum e r s t e n m a l e eine vollständige
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918