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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 418 -
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418 Thalheim. bach ins Murthal, sondern lässt sie längs der alten Reichs- und Poststraße *) die weit kürzere Route über Perchau nach Scheifling nehmen, wobei er in Perchau die von den Erzlagern zu Hüttenberg über Silberberg-Greith kommende römische Eisenstraße einmünden lässt. Von Scheifling im Mur- thale fährte die Römerstraße am rech ten Ufer der Mur an der Berg- lehne dahin, woran noch heute der Vulgarname eines Gehöftes : „Straßen- huber" erinnert, und übersetzt dieselbe unmittelbar unter Unzmarkt die Mur, um alsbald die unter der Frauenburg sich ausbreitende Schutt Terrasse zu erreichen, auf welcher die vielumstrittene Station „ad pontem" zu suchen ist. Hier, unter dem Schutze eines auf dem Burgfelsen der Frauenburg sich erhebenden festen Thurmes und einer auf der Hochfläche von Unz- markt entstandenen Befestigung lag somit die Station ad pontem, was auch durch die vielen Funde von Römersteinen, die heute noch die Bauten der Frauenburg bergen, beglaubigt wird. VI. S ta t ion : Montana . Die Straße führte nun, wie heute die Bahn, an der Sonnseite des Thaies, am l inken Ufer der Mur weiter, während die beutige Reichsstraße bis Judenburg am rechten ortsarmen Ufer bleibt und dabei mit vielen Terrainschwierigkeiten zu kämpfen hat. Die Römerstraße durchzieht Nussdorf, wo im Hause des Schlossmar ober dem Thore ein 1784 gefundener Römerstein, einen gehörnten zweifüßigen Bock darstellend, dessen Hinterleib in einen Fischschwanz ausläuft, ein- gemauert ist, und Pichelhofen, wo im Schlosse gleichfalls ein Römerstein sich befindet, immer auf der Höhe bleibend, während die bei St. Georgen auf das linke Murufer tretende beutige Tauernstrasse an der Mur fortzieht. Erst beim Kilometerstein 40*2 vereinigen sich beide Straßen unmittelbar unter dem eigentlichen breiten Sattel Pölshals . Kurz nach dieser Ver- einigung der Straßen steigt die Straße ein kurzes Stück steil zur Sattelhöhe zwischen 39'2—39 km empor (Murspiegel 709 m, Pölshals 811 m, Steigung 102 m = 323'). Auf dem Pölshals angekommen, tritt man in das Gebiet der Tauern, deren scharfe Luft, die Tauernluft, sich sogleich fühlbar macht. Auf der Sattelhöhe angekommen, bemerken wir zur L. eine isolierte Hügelkuppe, welche wie geschaffen ist, um diese wichtige Passböhe zu beherrschen und von welcher die Sage meldet, dass hier einst Burgen und türkische Schanzen gestanden waren. Antike Geschirrtrümmer auf den Feldern, die Distanzangabe und die den Namen Montana vollkommen rechtfertigende Lage beweisen, dass hier und nirgends anders die Station M o n t a n a zu suchen ist. VII. S t a t i on : Visce l lae . Die Straße führt nun in gerader Richtung nw. meist an der s. Thallehne dahin, während der Pölsbach in vielen Krümmungen sich an der n. Thallehne drängt, und zieht über Enzersdorf und Mauterndorf nach Unter-Zeiring, woselbst sich ein Plateau quer über das Thal legt, in welches die Straße einschneidet, während die Pols tief eingebettet, nach 0. in großer Biegung das Plateau umzieht. Müllner fand hier auf frisch gepflügten Feldern, Ziegel-, Thon- und Schlackentrümmer, sowie Knochen und Kohlenstücke, welche auf eine *) Sie heißt noch heute die „italienische Straße".
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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