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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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Thalheim. 419 Feuerstätte hinweisen, und verlegt Müllner auf dieses Plateau, beziehungs- weise auf die zwischen Hahnfelden, der Propstei, dem Blabache und dem w. Gebirge sich ausdehnenden Felder, die Station Viscellae. VIII. S t a t ion : Ta r tu r sana . Von Viscellae zog die Straße immer an der w. Thallehne dahin, direct auf Möderbruck zu, das ursprüng- liche „Mourebrucke = meur brück = Mauerbruck" welches später im Volks- munde zu „Morbrucke", ja bis zu „Mörderbrucken" verstümmelt wurde, während der Pölsbaeh im Thalgrunde sich hinschlängelt. Hier vereinigen sich der Pols -— und der Pusterwaldbach, von welch letzterem wieder der Brettsteinbach, beziehungsweise das gleichnamige Thal abzweigt, durch welches von der Tauernstraße eine römische Seitenstraße über das Rei- tereck nach Strechau führte, an welche noch ein einst fahrbarer Saumweg erinnert. Die alte Straße hält sich mehr w. an der Berglehne und erreicht 14 hm von Viscellae, etwa 3 hm unter der Tauernhöhe, eine Schutt-Terrasse, die sogenannte Schultererhöhe, wo der Pölsbaeh 1. von der Tauernstraße sich abwendet. Hier auf dem 1 hm breiten, beiderseits abdachenden Plateau fand Müllner Steinhaufen und Humusschichten mit Bau- und Brandresten, welche ihn veranlassten, liieher die VIII. Station Tartursana, zu verlegen. Müllner weist nun in sehr interessanter Weise nach, dass hier im römischen Original ein Schreibverstoß und ein Additionsfehler vorliegt und die Zahlen IX und IIX, richtig XI und XII zu lesen sind, wodurch sich ungefähr 17 hm ergeben würden. Die Station Tartursana ist somit 17 hm von Viscellae zu suchen, und thatsächlich springt hier einer jener Schuttkegel, die genannte Schulterer- höhe , in das Thal ein, welche die Römer so gerne zur Anlage einer Siedlung wählten. IX. S ta t ion : Sur on ti um. 10 römische Meilen, d. i. 15 hm von Tartursana entfernt, lag Surontium. Müllner lässt die Straße erst etwas am nw. Thalende über die Thalsohle nach Hohentauern dahin- ziehen und weiter n. hinab längs des Triebenbaches am 1. Ufer desselben bis zur Thalöffnung. Von h ie r wandte s ich j edoch die S t r a ß e 1. von dem T r i e b e n b a c h e ab und führte in großem Bogen nw. nach St. Lo renzen hinab, während die heutige Straße sich steil nach Trieben in gerader Linie senkt. Nw. der Kirche von St. Lorenzen auf einem Acker des vulgo Trolp fand man vor 16 Jahren Ziegel, Gebäudereste und behauene Marmorstücke; 1879 wurde ein Theil der Friedhofmauer abgetragen und fand sich dabei das Bruchstück einer weiblichen Statue ohne Kopf und Arme vor, die aus Trachit gemeißelt und 69 cm hoch ist. Sie wird in Admont aufbewahrt. Diese Funde und der Erzreichthum der Umgebung weisen darauf hin, dass hier einst eine wichtige Station war. Die zur Tauernstraße von St. Lorenzen führende Römerstraße besteht noch als Saumweg, und wird heute noch im Volksmunde als von den Römern erbaut bezeichnet. Von St. Lorenzen zweigte aber auch eine Römerstraße über Diet- mannsdorf und den Lichtmessberg—Kaiserau—-Admont nach Lauriacum ab. 27*
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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