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420 Thalheim.
X. Saba t i ne a. Die Bestimmung dieser Station machte die größten
Schwierigkeiten, weil gerade hier erhebliche Differenzen in den Distanz-
angaben sich ergeben und verschiedene Lesarten möglich sind. Müllner
verlegt die Station nach Strechau, wohin von Bretstein über das Reiter-
eck, nach Müllners Annahme, eine römische Seitenstraße führte. Die den
Ausgang des Paltenthales gegen das Ennsthal vollständig beherrschende
Lage des Burgfelsens von Strechau lässt es in der That nahezu gewiss
erscheinen, dass hier eine römische Befestigung bestanden hat.
XI. S t i r i a t e . Dieses verlegt Müllner in Übereinstimmung mit den
meisten Forschern nach Liezen, beziehungsweise nach dem Brunnfelde ob
Liezen, eine sich hinter Liezen gegen die rothe Wand ausdehnende Schutt-
Terrasse ? auf welcher im Jahre 1835 römische Grabstätten entdeckt
wurden. Vom Brunnfelde weg läuft die Straße mit der heutigen conform
his zum Bliem, woselbst sie jedoch sich durch den w. vom Pyhrnpasse
(Landesgrenze) sich hinziehenden Graben gewendet haben dürfte, so dass
sie etwas unter dem sogenannten Pflegerthurm im Teichelthal die heutige
Straße wieder erreichte. Nun zieht sie im Teichelthale fort, mit der Post-
straße nahezu conform bis Spital.
XII. Gabromagus . Die 12. Station Gabromagus verlegt Müllner
nach Winclisch-Garsten.
XIII. E rno l a t i a . Diese 13. Station fand Müllner in St. Pankratz
im Teichelthale.
XIV. Tut at io (oder Tufastio) lag am Fuße des Georgenberges
bei Micheldorf.
XV. Vetonianae . Aus der Enge von Micheldorf heraustretend,
gewann die Straße jenen hohen Damm, welcher die Thäler der Krems
und des Otterbaches scheidet, um nun auf dessen Rücken als Hochstraße
gegen Voitsdorf zu führen, in welchem wir die vielumstrittene Station
Vetonianae genau in der Mitte zwischen Micheldorf und Wels zu suchen haben.
XVI. Wels. Von Voitsdorf bleibt die Heerstraße noch bis Stein-
haus auf der Dammhöhe, um sich sodann am Westabhange des Hügel-
rückens langsam in die Traunebene zur Traunbrücke zu senken, um hier
endlich Wels, das Ovilaba der Römer, zu erreichen.
Station Thalheim
neben der Station Gasthaus.
1. Thalheim—Pölshals—Ober-Zeiring 2% Stdn.
2. Thalheim —Pölshals—Unter-Zeiring l3/4 Stdn., St. Johann am
Tauern 2 Stdn., Hohentauern 23/4 Stdn., Trieben 1% Stdn.
3. Thalheim —St. Peter ob Judenhurg 25 Minuten.
Unweit der Station zieht die Straße in großem Bogen zur Thallehne
und an dieser in mäßiger Steigung hinan gegen den Pölshals, einen tiefen
Sattel im Vorgebirge der Tauern.
Bald weitet sich der Blick über das 1., in der Tiefe hinziehende
Murthal, und unmittelbar auf der Höhe des Sattels, wo die herrliche, den
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918