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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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428 Unter-Zeiring—St. 0 swald—Mö derbruck. Unter-Zeiring—St. Oswald—Möderbruck. Verfolgt man von Pölshals, statt 1. nach Ober-Zeiring abzuzweigen, die zum Tauern ziehende Hauptstraße weiter, so erreicht man die kaum 25 Mtn. von Ober-Zeiring entfernte Ortschaft Un te r -Ze i r ing , mit wenigen, aber überaus stattlichen Gehöften und den guten Gasthöfen Vas old (Gartensalon) und Balth. Neuper . Unter-Zeiring bildet den Hauptsitz der durch ihren frommen Wohlthätigkeitssinn weit bekannten wohlhabenden Gewerkenfamilie Neuper (siehe 1. Band, Seite 97). Wenige Minuten von Unter-Zeiring erhebt sich das dem Verfalle preisgegebene Schlösschen Hahnfelden, über durch ausspringende Eckthürme und Schießscharten bewehrte Ringmauern. Das Schlösschen zeigt ein regelmäßiges Viereck mit ausspringenden Ecken und schließt der 2 stöckige Bau einen Hof mit malerischer Arcaden anlage ein ; schöne steinerne Thür- und Fensterstöcke geben Zeugnis von der freigebigen Bauweise früherer Besitzer. Das Schloss erhielt erst 1506 von Kaiser Maximilian, welcher hier im sogenannten Königszimmer längere Zeit residierte, um den Bergbau in Ober-Zeiring wieder zu erheben, Burgfried und Namen und damit die herrschaftlichen Rechte. Den Namen erhielt das Schlösschen von den da- maligen Besitzern, den Herren von Han. Von den Hau kam das Schloss an die Galler, 1589 an die Rauchenleg, 1620 an die Stilich, 1660 an die Herberstein (Sigmund), 1739 an Joh. Wilhelm Freiherrn von Pfeifers- hofen, 1765 an Josef Sig. Freiherrn von Prandau, der es am 29. Decem- ber 1789 an Fürst Job. N. Schwarzenberg verkaufte, von welchem es die Neuper erwarben. Im Königszimmer meldet nachstehende Wandschrift die Legende von Maximilians Aufenthalt zu Hahnfelden mit den Worten : *) Als nach Christi Geburt die Zall — Ain Tausend man schrieb überall, Fünfhundert und Sechs daneben — Wardt disem Sitz der Nam gegeben, Haynfelden von Maximilian — Roem. König Lobesan — Dem erstn dis nam aus Ostreich — Den Purkfridt gab er auch zugleich, Und thet in der Stuben residiren — Wie er in grüeben wollt ausfüeren, Das wasser von Perkwerch Zeyring — Welches erthrenkhet hat gächling Vii hundert Knappen auf ainmal —• Die Gottes Zorn hat bracht Zufall, (Zu-fall) Wegen irs grossen übermuett — Der laider Ja nie thuett kain guett. Bald würden Viersechnhundert Frauen — Zu Wittiben, mit großen trauren, Vor Dreyliundert Achtviertzig Jarn — Hat man solchen Jamer erfarn. Das Perkhwerch bis auf dise Stundt — Niemand wieder erhöben kunt. Ob wol königliche Majestatt — Sambt andere Gewerche vii angewendet hat. Von Zeit dis loeblichen König an — Den Nam der Königstuben ich gewann. So leb Oesterreich du Edls Haus — Und thail vii gab und freyheit aus Dein treuen Dienern und Landtleutten — Wie du hast than Zu allen Zeittn, Drum bistu billich, ruemenswerth — Vor vii Könign und Fürnsten geehrt. Wenige Minuten von Hahnfelden liegt die Admontische Propstei Zeiring, ein von Eckthürmen flankierter malerischer Bau, der schon von weitem den Blick auf sich lenkt. *) Die Verse erinnern an Hans Sachs, von welchem sie in der That sein können, wie E. Fink in Wien vermuthet.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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