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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 437 -
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Möderbruck—St. Johann. 437 stehende Kirche wurde erst 1765 zum selbständigen Vicariate erhoben, während die einclassige Volksschule seit 1790 besteht Der heutige Schul- hausbau datiert vom J. 1848. Wie die Gehöfte der ganzen Gemeinde durchwegs zerstreut liegen, so liegen auch die Wirtshäuser in weiten Abständen an den Gebirgsstraßen, die wichtigsten sind jenes des vulgo Köck bei der Kirche mit 3 netten Fremdenzimmern und die Gasthäuser des vulgo Gassner und des Michael Tomasini, beide mit Fremdenzimmern, an der Vereinigung des Bretstein- und des Authales. Möderbruck—St. Johann. Von Möderbruck zieht sich die Tauernstraße in dem meist engen Thalgrunde der Pols an vielen Gehöften immer in nw. Richtung in sehr mäßiger Steigung gegen das Pfarrdörfchen St. Johann am Tauern auf 1053 m Sh. hin, um dasselbe etwa in 2 Stdn. zu erreichen. Das kleine Tauerndorf hat nur 186 Einwohner, mit 24 Nummern, worunter 5 Gasthäuser und die 1817 errichtete einclassige Schule sich befinden. Von den Gasthäusern seien genannt: Gigerl vulgo Seppwirt und Postmeister Klacid. Einst standen sie in voller Blüte und hatten Alle reichlich zu leben, solange eben der Fuhrmann im blauen Staubkittel hinter seinem Lastwagen dahinschritt und noch das Posthorn lustig durch das Thal erklang. Seit die Bahnen allen Verkehr an sich zogen, ist aber die Tauernstraße ver- einsamt und der große S ä u m e r s t a l l des Zechnergutes etwa 3/4 Stdn. an der Straße gegen Zeiring steht verödet. In der Pfarre leben neben 680 Katholiken circa 70 Protestanten. Als im J. 1782 das Toleranzedict verkündet wurde? bekannten sich 15 Familienväter zur evangelischen Lehre und ein Jahr darauf verbanden sie sich mit den Glaubensgenossen im Liesing- und Paltenthale und bildeten eine Filiale von Schladming, da die minimale Seelenzahl von 500 zur Bildung einer eigenen Gemeinde noch immer nicht vorhanden war. Im J. 1784 wurde hier als eines der ersten protestantischen Bethäuser aus festem Materiale, doch im Sinne des Toleranzpatentes ein schlichtes Gottes- haus ohne Thurm und ohne hohe Fenster etc. erbaut und so steht es noch heute als Beispiel eines Toleranzbethauses. Das 9 m breite, 15 m lange und 5*70 m hohe Kirchlein steht auf dem Grunde des vulgo Stuhlpfarrer und wird hier jährlich achtmal vom Pfarrer in Wald Gottesdienst gehalten. Während die evangelische Kirche in der Gemeinde St. Johann Sonnseite liegt, erhebt sich die katholische Kirche in der Gemeinde St. Johann Schattseite. Das Kirchlein wurde angeblich 1425 erbaut und 1537 das Schiff gegen Westen, somit am Ausgange der Gothik erweitert. Der Chor und der Hauptschiffstheil zeigt noch von dem spätgothischen Baustil. Innen ist interessant die Kanzel aus dem 17. Jahrhunderte und das Hochaltarbild nebst den ovalen Bildern, die Verkündigung Mariens darstellend.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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