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St. Georgen. 4 4 1
Am zweiten Hammer befindet sich folgende interessante Inschrift:
A. P. 1679. C. Z. 1732.
P. R. P. 1742.
All Obige Sind Abgewichen dheils durch Tott auch
andern gschichten. Mir wahr es dennoch unpekannt wan
Ich werd müssen Von dean Haus und Land. Befilch
also Gott, dis Haus Mich Und All das Mein, das er
der Wahre Hauß Vater Wohl Sein.
W. LP. 1759. RENOVIRT anno. 1769.
A. P. = Adam Piesslinger (Sensenfabrikant aus Oberöstreich.)
C. Z. Carl Zeitlinger (Sensenfabrikant aus OberÖstreick.)
P. R. P. Paul Rettenpacher.
W. PP Wolfgang Hillebrand, dessen Sohn nach Kindberg zog.
Die gothische Pfarrkirche ist dreischiffig, mit überhöhtem Mittelschiff.
Am Friedhofe befindet sich ein interessanter Grabstein. (Siehe
Illustration.)
Angenehme Spaziergänge, die bis zu dem 7 Stunden entfernten
Zirbitzkogel ausgedehnt werden können, bieten der Möschitz- und der
Feistritz-Graben.
Ein schöner Spazierweg führt über Felder auf die zwei Kilometer
entfernte Bleitratte mit gutem Gasthause; von hier in 15 Minuten nach
Rothenthurm und von hier zur Station Thalheim x/2 Std. und zurück nach
St. Peter 25 Minuten.*)
Den schönsten Aussichtspunkt der nächsten Umgebung bietet der
Waizkogel, auf welchen ein Serpentinensteig führt. Man überblickt von
ihm das Pölserthal und das Eichfeld bis über Knittelfeld hinab.
St. Georgen.
Von der jenseits der Mur liegenden Station (nächst derselben
Restauration) gelangt man über die Murbrücke in 15 Mtn. in das am
r. Ufer der Mur an der Thallehne am Ausgange des Georgnergrabens
sich ausbreitende alte und stattliche Pfarrdorf St. Georgen, dessen wuchtiger
Kirchthurm schon von weitem den Blick auf sich lenkt.
St. Georgen bildet ein P f a r r d o r f mit 32 H. und 300 E. auf
736 m Sh. mit dem großen Gasthofe des Großholzhändlers Baumgartner
(viele Zeitungen, 2 Extrazimmer) und dem einfacheren Gasthause Schmalz,
beide mit Fremdenzimmern.
Das Dorf besitzt eine 1 Massige Volksschule und eine uralte Pfarr-
kirche, deren r o m a n i s c h e Anlage mit Chorquadrat, über welches sich
der mächtige, in der ganzen Breite der Kirche aufstrebende Thurm mit
bauchigem Zwiebeldach erhebt, auf den Beginn des 12. Jahrhunderts weist.
*) Als Franz Schubert hei dem Bruder Anselm des damaligen Besitzers
von Rothenthurm J. V. Hüttenbrenner zu Besuch war, componirte er, von einem
Spaziergang an dem Gebirgsbache heimgekehrt, „Die Forelle", eines seiner
schönsten und bekanntesten Lieder.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918