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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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442 Unzmarkt—Fraiiendorf. An das Scliiff schließt sich der frühgothische Chor mit kräftigem Kreuz- gewölbe, welchen ein gothisches Sacramentshäuschen in der Form einer Wandnische mit hübschem Gitter ziert. Der jüngst restaurierte barocke Hochaltar besitzt in der den Bau krönenden gothischen lieblichen Madonnenstatue mit dem Jesukind, von Wolken umgehen, ein Wertstück. Das eine Schiff wurde durch Anbau von 2 Kapellen erweitert und besitzt die Kapelle einen Altar vom J. 1677 in guten Renaissance- formen, während die 1. Kapelle eine zopfige Marienstatue von vielen Heiligen um- geben zeigt. An der Scheidewand des Chores befinden sich noch 2 zopfige Altäre, dem Ii. Leonhard und dem h. Florian geweiht. Im Chore zeigt sich nachstehende chronographische Inschrift: „aLtlssIMo sanCto Georg Io ConseCrata", nach welcher die Kirche im J. 1453 eingeweiht worden sein soll. Diese Jahreszahl kann jedoch nur auf eine Neueinweihung der Kirche Bezug haben. Die Glocken stammen vom J. 1667, 1709 und 1798. Der die Kirche umgebende Friedhof birgt die Grabstätte des am 26. Juni 1855 verstorbenen Malers Joh. Georg Leitner (62 Jahre alt) und des Franz Senekowitsch, Bezirks- obmannes und Landtagsabgeordneten f 14. Mai 1887 im 66. Jahre, dann die Gräber der Familien Bogensperger und Baumgartner. S. von St. Georgen öffnet sich der Georgner Graben, in welchem Herr Baumgartner eine große Alm mit Schweizerkäserei besitzt. Derselbe vermittelt den Weg zu der durch ihre vielen Arzneikräuter bekannten Seetlialeralpe mit 400 Stück Binder auftrieb, welche zur Zeit Josefs II. der Bauer Josef Bieder testamentarisch der Stadt Judenburg schenkte. P iche lhofen . Gegenüber von St. Georgen, jenseits der Mur, an der Berglehne erhebt sich nächst großen Parkanlagen der schlichte Bau des Schlosses Pichlhofen, ein einen Hofraum einschließender stockhoher Bau mit Eckverfestigung durch Quadern und Mittelthürmchen. Pichlhofen kam < wahrscheinlich kurz nach seiner Erbauung um die Mitte des 17. Jahr- hundertes an die vom Lungau eingewanderten Gewerken Frayd v. Fray- denegg. Von diesem erwarb es 1735 Georg Christof v. Lachowitz, welcher am 26. Juli d. J. aus den Gütern Pichlhofen und Spielberg ein Fidei- commiss stiftete, welches nach Aussterben der Lachowitz am 17. Jänner 1816 an die Familie Arbesser v. Rastburg fiel, welche das Schloss nun meist wirtschaftlichen Zwecken dienstbar gemacht hat. Scheiben. Circa 3/4 Stdn. w. von der Station St. Georgen erhebt sich an der Thallehne das kleine P fa r rdö r f l e in Scheiben mit einem dem h. Johannes geweihten, dem Stifte St. Lambrecht incorporierten Kirch- lein und lclassiger, 1820 g. Volksschule. Die kleine spätgothische, ohne Strebepfeiler erbaute Kirche mit reichem Rippengewölbe wird von dem an der S.-Seite angebauten Thurme, unter welchem sich eine Kapelle befindet, überragt. Die Schiffsmauern bilden den Rest eines früheren, vielleicht noch romanischen Baues. Das < Kirchlein besitzt ein kostbares Wertstück in dem gothischen Flügelaltare aus dem Ende des 15. Jahrhundertes mit der Darstellung der Geschichte des h. Johannes (Schnitzwerk), welcher heute in einem neuen stilvollen Tabernakel, nach den Plänen des Architekten Robert Mikovics in Graz gefertigt, eingelassen ist. In der Kirche ruhen die Eltern des Abtes des Stiftes St. Lambrecht, Johann Schachner (f 1442).
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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