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4 7 6 Schallaun—Pux.
Wanderung lichtet sich wieder das Waldesdunkel und aus dem grünen
Rahmen der Baumwipfel tritt uns plötzlich das romantische Bild der
Höhlenburg Schallaun entgegen. Hoch über uns im rothen Gewände des
Puxberges erblicken wir das mächtige Felsengewölbe des Puxerloches mit
den Mauerresten der merkwürdigen Höhlenburg, um welche sich ein bis
in die karolingische Zeit, somit um ein Jahrtausend rückreichender Sagen-
kreis gesponnen hat.
Bald hierauf weist eine Wegtafel den Anstieg zu der Höhlenburg.
Der Steig windet sich anfangs durch Wald empor, und führt zuletzt an
mehreren spärlichen Resten von terrassenförmig angelegten Befestigungen,
steil durch das Gewände zu jener riesigen Mauer, die sich dem Fundament
der Höhle vorlegt. In einer starken halben Stunde ziemlich mühevollen
Anstieges sind wir hier, 180 m über die Thalsohle angelangt und erblicken
nun unmittelbar ober uns die mächtige Wölbung der sich nach außen
trichterförmig erweiternden Höhle. Eine Holztreppe mit Geländer vermittelt
jetzt den früher schwierigen Eintritt in die Höhle.
Auf der Terrasse jener Mauer angekommen, erschließt sich ein
bezaubernd schönes Bild über die hochragenden Baumwipfel hinweg auf
das burgenreiche Murthal und das herrliche Hochland von Maria-Hof.
Untersuchen wir die Höhle selbst, so gelangen wir zunächst zur Rechten
durch ein kleines gemauertes Gemach in einen sehr engen Seitengang, der längs
der Front der Felswand dahinführt, aber bald endigt. Von hier aus führte
früher eine Wendeltreppe auf die erste vor der Höhle gelegene Terrasse,
welche wohl befestigt und mit Brustwehr und Thor versehen war. Eine
ziemlich hohe, schräg gegiebelte Mauer, nahezu bis zur Decke reichend,
bildet mit einigen zerbröckelnden Wänden einen kleinen deckenlosen Raum,
in welchem noch zu Anfang des Jahrhundertes „wällische" Granatensucher
ihr Lager aufgeschlagen hatten. Zur Linken ragt eine schmale Mauer zum
äußeren Höhlengewölbe empor. Man sieht sie gleich einem weißen Pfeiler
schon von weitem. Dieselbe zeigt mehrere heute schwer lesbare Inschriften
und Jahreszahlen, wie: 1575.
V. V. Liechtenstein
Katharina Wehartin
Khunigund Wimserin
de 1 1621
ADAM E T T I N G E R .
1614
Jacobus Maier
1701.
E R H A R D W A L T H E R .
von W A L T E R S W I L .
Die Schriftzüge zeigen durchwegs den Charakter ihrer Zeit und war
somit schon um 1575 die Burg Ruine. Ein Steig erlaubt, diese Mauern dicht
am Felsen zu umgehen. Man gelangt zu einem schmalen Absatz an der
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918