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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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4 8 8 St. Peter am Kammersberg. eigentlichen ammansampt Officium, dem die Einhebung der Gelder und Überwachung der Richter in ihren Functionen oblag. Beide Ämter waren jedoch oft in einer Person vereinigt, so z. B. 1315 in der Person des begütertsten Bauern in St. Peter a. K., Reicher. Als höchste Instanz stand über beide Amtmannschaften zu St. Peter und Oberwölz der mit dem Burggrafenamt betraute freising'sehe Beamte auf Rothenfels, welcher für die Burghut Bezüge in Geld und Naturalien genoss, jedoch die zur Be- wachung und Vertheidigung von Schloss und Stadt, sowie zur Sicherheit im ganzen bischöflichen Besitze nöthige Mannschaft selbst beistellen musste. Die bischöflichen Amtleute bewirtschafteten ein Hofgut (Curia domini). Um das Jahr 1300 scheint St. Peter schon Marktrecht besessen zu haben und viel früher muss hier schon eine Pfarre bestanden haben. Zu St. Peter gab es damals zwei größere Güter, das Botlehen und die Stürzelhube, wovon erstere an 4 zu Botengängen verpflichtete Besitzer, letztere an 7 anderweitig zu Diensten verwendete Parteien vergeben war. Die Naturalien und andere bischöfliche Güter wurden meist über den Radstätter Tauern oder nach Friesach verfrachtet und mussten die soge- nannten „vreilehner oder vreileut" von St. Peter diese Güter bis Mauterndorf im Lungau und Friesach verfrachten. Sie waren von der Schweinesteuer befreit, aber allein nur zur Lieferung des Sterbochsen verhalten. St. Peter bildete im 13. Jahrhunderte den Gegenstand eines heftigen' Patronatsstreites zwischen den Bisthümern Freising und Lavant, welcher von 1257 —1308 dauerte. Die Pfarre verdankt wahrscheinlich ihre Ent- stehung Bischof Otto II. von Freising (1183 —1220), welcher auch die Altarweihe vornahm, die Pfarre dotierte und den ersten Priester, Pilgrim von Radenstein dahin „praesentirte". Schon in frühester Zeit waren ihr die Kirchen zu Althofen und St. Lorenzen als Filialen zugewiesen. Die älteste Messenstiftung stammt von 1413, das älteste Taufprotokoll von 1620. Im J. 1589 verdrängte die zum Protestantismus hinneigende Bevölkerung den katholischen Pfarrer Martin Lorber und wurde ein Prädicant, Abraham Muhr, zum Pastor bestellt. April 1600 setzte die Gegenreformations- commission wieder einen katholischen Pfarrer ein. Im Herbste 1714 schlich sich die Pest in den Markt ein; sie erlosch erst Ende 1715. Am 13. October 1733 brannten 77 H. des Marktes ab, und am 14. August 1835 abends schlug der Blitz in den Kirchthurm und brannte infolgedessen das Thurmdach ab. Endlich zerstörte ein am 8. Sep- tember 1866 ausgebrochener Brand den größten Theil des Marktes. Das Armeninstitut ist von einem Freiherrn v. Prankh um 1681 gegründet. K i r chenbau . Nach dem Baucharakter der Kirche und namentlich nach der sogenannten St. Michaelskapelle und der erhalten gebliebenen roman i schen Säule zu schließen, muss die Kirche schon im 12. Jahr- hundert entstanden sein. Die Kirche erweist sieh heute als eine durch Umstaltung eines älteren romanischen Baues dreischiffig gewordene Kirche von 20*20 m Länge im Schiffe und 10*60 m im Chore und 7*25 m Breite
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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