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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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4 9 8 Die Krakau. g. 1889, Zweig-V. des p a t r i o t i s c h e n Frauen-Hi l fs -V. und Turn-V. g. 1890. Alte Schützengesellschaft. F i l i a l e der Landwir t - schaf t s -Gese l l schaf t . Sect ion des D.-Ö. Alpen-Vere ines . Indus t r i e : Hämmer, 2 Bräuhäuser u. s. w. Bäder : Reizend gelegenes großes Schwimmbad im Egghardteich mit Cabinen, in einer waldumschlossenen Bucht gelegen. Warmwannenbäder beim Café Eckl, eisenhaltige beim Hammer. Murau, Stadt (smt. Vorstadt) mit 175 H. und 1293 E., auf ca. 800 m Sh., Sitz einer k. k. Bezirkshauptmannschaft, eines k. k. Bezirks- gerichtes sammt Steueramt, einer fürstlich Schwarzenberg'schen Güter- und Forstverwaltung, sowie eines Decanates, weiter eines Doctors der Medicin und eines praktischen Arztes, sowie einer Apotheke, liegt malerisch um den Fuß eines Hügels, am Zusammenflusse des Rantenbaches mit der Mur. Beide kräftigen Wässer drängen die alterthümlichen wettergrauen Häuser- zeilen mit ihren malerischen Streben und Erkern dicht an die Berglehne, auf deren halber Höhe, die Stadt weithin überragend, der prächtige Bau der frühgothischen Matthäuskirche sich erhebt, während zu höchst auf der Hügelkuppe das mächtige Schloss Ober-Murau sich ausdehnt, wodurch sich ein überaus malerisches altdeutsches Städtebild entwickelt, wie kaum ein zweites im Lande zu finden ist. Jenseits der Mur dehnt sich noch ein Stadttheil, der sogenannte Rindermarkt, aus. Geschichtliche Skizze: Die die Läufe zweier wichtiger Thäler beherrschende Lage Muraus und die in dessen Umgehung gemachten Funde von Römersteinen machen es wahrscheinlich, dass wir hier eine Stätte römischer Sied- lung vor uns haben und soll Murau das Immurio der Römer gewesen sein. Urkundlich macht sich jedoch Murau erst 1282 bemerkbar. Bald darauf erscheint es im Besitze des edlen Geschlechtes der Liechtenstein, welche schon gegen Ende des 13. Jahrhundertes ihren Hauptsitz von ihrer Stamm- burg bei Judenburg nach Murau verlegt haben. Im J. 1250 gelobte Ulrich der Minnesänger seinem Sohne gleichen Namens Murau als Ausstattung zu gehen. Im J. 1268 zerstörte der misstrauische Böhmenkönig Ottokar das Schloss, welches jedoch bald wieder rückgegeben und hergestellt wurde und nun bildet es die eigent- liche Residenz Ulrichs berühmten Sohnes Otto des Älteren. Das ihm unterthänige Murau verdankt ihm wichtige Rechte und das Landesarchiv in Graz birgt noch jene denkwürdige Urkunde, die gegeben ist „ze Vrovenburch do man zalde Nach Christes gehurt tousent jar, zwai hundert jar, in dem achten vnd nevenzigsten jare" (1298) und worin Liechtenstein sagt: Ich Otto von Lichtenstain chamrer Steirer- landes tuon chunt vnd vergih allen leuten, daz ich dem marchetdacz Mvorawe und auch den purgaeren allen da selbes allev den recht, dev zeitlich vnd gewoenleich her chomen sint, gib ze haben vnd ze niezen, als si dev stat ze Judenburch her braht hat von alten zeiten sittleichen vnd gewonleichen. Der selben relit vnd guoter gewonhait benenne ich hie geschriben einen thail. Otto betrieb auch eifrig den Bau der heutigen Pfarrkirche St. Matthäus, die schon 1296 als Pfarrkirche eingeweiht wurde. Erster Pfarrer war Meinhard. Im J. 1387 ertrank Heinrich der frühere Pfarrer von Murau, später Hofkaplan des Herzogs Rudolf und Bischof von Lavant, bei Murau, indem er von einer Berglehne in die Mur stürzte. Im J. 1400 versetzte Friedrich von Liechtenstein Stadt und Schloss um 4000 & Wiener Pfenninge an Ulrich und Friedrich von Stuhenherg. In den J. 1480—90 stand Murau im Mittelpunkte jener blutigen Fehde die sich zwischen den mit den Ungarn verbündeten Söldnern des Erzstiftes Salzburg und den Kaiserlichen vollzog, und in welcher die Liechtenstein in eine schwierige Lage geriethen. Matthias Corvinus bewog Niclas v. L., welcher sowohl die Ungarn bei Lintsching im Lungau, als die erzbischöflichen Söldner bei Ranten geschlagen
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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