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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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Die Krakau. 5 1 7 eine Wegtbeilung ein, indem die Hauptstraße das Seebachthal aufwärts ins Lungau über Seethal und Sauerfeld nach Tamsweg führt, während rechts ein Gebirgsfahrweg abzweigt, welcher an einer großen Kapelle vorbei, am schattseitigen Thalgelände dahinzieht. Der Weg, bald fallend, bald steigend, durchzieht mehrere Ortschaften und wird vielfach von förmlichen Kirsch- baum-Alleen umsäumt.. Die schattseitige Lage bedingt eine große Boden- feuchtigkeit, welche oft unangenehm wird. Nach etwa 1 y2stündiger Wan- derung mit stetem prächtigen Ausblick auf die Krakau und die nördliche Gebirgsumwallung erreicht man die Ortschaft Ober-Etrach, von welcher sich der Weg rechts hinab zum Rantenbach senkt, um jenseits wieder in 10 Min. zum sonnseitigen Gelände der Krakau anzusteigen. Der Rantenbach bildet die Grenze der Gemeinden Krakauschatten und Krakauhintermühl, wovon erstere 40, letztere 70 Höfe zählt. Nun zieht das Gebirgssträßlein an der Sonnseite dabin, wobei sich zur Rechten ein reizvoller Blick auf das Etrachthal erschließt, an dessen Eingang an der Berglehne das gothische St. Ulrichkirchlein sich erhebt. Eine starke halbe Wegstunde von Ober- Etrach ist nun auch die letzte Ortschaft der Krakau, das Pfarrdorf Krakau- ebene erreicht, und zwar das gute Gasthaus „zum Stiegenwirt" und wenige Minuten später Kirche, Pfarrhof und Schulhaus und noch vorher das Ebner Wirtshaus. Eine Viertelstunde weiter liegt das letzte Wirtshaus der Krakau, de r T a u e r n wir t in der K lausen , mit mehreren netten Fremden- zimmern, weit bekannt (und selbst von Wiener Sommergästen gerne be- sucht) durch die gute Küche und die aufmerksame Bedienung. Die Localie St. Ulrich in Krakauebene ward erst durch die Jose- finischen Reformen auf kirchlichem Gebiete geschaffen, doch ward das mit dem Pfarrhof unter einem Dache befindliche Kirchlein erst 1792 vollendet, und enthält dasselbe nichts Bemerkenswertes. Die einclassige Schule ist in einem einfachen Schulhause untergebracht. D ie se r h e r r l i c h e a b g e s c h i e d e n e A l p e n w i n k e l mit s e i n e r r e inen G e b i r g s l u f t und dem v o r t r e f f l i c h e n W a s s e r b i lde t ein wahres Asyl für n er v en üb err e i z t e r u h e b e d ü r f t i g e S täd te r . Der Preber- und der Etrach-See, die schönen Tauernthäler des Preber-, Rauten- und Etracb-Bacbes und der mächtige 2741 m hohe Preber bilden die Zielpunkte ungemein lohnender Wanderungen, wie auch Krakaueben den Ausgangspunkt für mehrere in- teressante Übergänge ins Ennsthal bildet. 1. Zum Pre ber see, der am Südfuße des Preber schon im Lungau liegt4 gelangt man mühelos in etwa 2 Std., indem man westlich das Hochplateau entlang auf Alpenweg wandert, welcher zuletzt in einen Fußsteig übergeht und ein Engthal durchzieht. Unmittelbar bevor man den See erreicht, gewahrt man die Spuren einer kreisförmigen Doppelschanze, welche wohl in den Jahren 1480—90 entstanden sein wird, als die Kaiserlichen mit den mit Salzburg verbündeten Ungarn in blutiger Fehde waren. Von den 3 Zugängen, die von Steiermark ins Lungau führten, schützte jenen durch das Murthal die starke Veste Finstergrün in der Enge von Ramingstein, jenen durch das Seetbal die Grenzveste Klauseck, und den dritten Gebirgszugang suchte man wohl durch diese Ringschanze zu decken. Der von grünen Matten und Lärckenwäldchen umgebene See hat % Std. im Umfange, ist bei 120 m breit, aber nur 12 m tief. Trotz dieser geringen Tiefe ist er reich mit Forellen und Saiblingen, ja auch mit Krebsen bevölkert.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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