Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 518 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 518 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

Bild der Seite - 518 -

Bild der Seite - 518 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

Text der Seite - 518 -

5 1 8 Die Krakau. Diese geringe Tiefe ist aber auch vielleicht die Ursache, dass sein Wasserspiegel zur Zielschiebe bei den ab und zu hier stattfindenden Scheibenschießen benützt wird. 2. Der Pre her. Unweit der Lantschitzscharte zweigt südlich vom Haupt- zuge der Niederen Tauern ein Ausläufer ab, der Salzburg von Steiermark trennt und zum Rotheck zieht, wo sich der Zug in einen kürzeren südlichen und in einen längeren sö. spaltet. Beide Züge umspannen den Preberkessel. Dieser letztgenannte Ausläufer ist der Zug des Preber, der rasch zur 2741 m hohen Preberspitze an- steigt und sodann sich, mäßig abfallend, zum Sattelkogel niedersenkt. Die letzten 2 Std. Aufstieges bildet der Preber einen begrasten Rücken, der nur bei der Spitze Geröll zu Tage treten lässt, so dass seine Besteigung selbst im Winter keine besonderen Schwierigkeiten bietet. Seit Eröffnung der mit großen Kosten von der Section Graz des D. u. Öst. Alpen-Vereines, mit Unterstützung der Cen- trale dieses Vereines und der steiermärkischen Sparcasse erbauten großen Unter- kunftshütte, die Grazer Hütte genannt, am Satteikogel, 1597 m, um welches sich der Obmann der Section Graz des D. u. Öst. A.-V., Dr. Alexander Riegler sehr verdient gemacht hat, ist die Besteigung dieses so dankbaren Aussichts- punktes wesentlich erleichtert und kann der Besuch der mächtigen Höhe des Preber, die dem Hochgolling nur um 122 m nachsteht, nicht genug empfohlen werden. Man erreicht die Hütte von steirischer Seite auf markiertem Wege vom Tauernwirt in starken 2 Std., indem man zuerst eben dahingeht, sodann zum Preberbach hinabsteigt, um sodann jenseits wieder ziemlich jäh über eine Waldblöße, dann durch Wald zur Hütte am Sattelkogel anzusteigen. Die Hütte ist ein stockhoher, sehr stattlicher Bau, ebenerdig mit Küche und großer Wirtsstube, oben mit 3 getrennten Zimmern als Schlafräume. Unweit der Hütte sprudelt eine Quelle. Ist schon von der Höhe des Sattelkogels die Ausschau eine sehr lohnende (Hohentauern, Triglav etc.), so steigert sich die Schönheit der Rundschau fortwäh- rend bis zur Spitze des Preber, die man in 2% Std. erreicht. Man erblickt den Zug der nördlichen Kalkalpen vom Kaisergebirge, mit dem Dachstein als Glanz- punkt des Panoramas, dann vorliegend die nahen Niederen Tauern mit Hoch-Golling und Wildstelle, dann gegen SW. die eisigen Gipfel der Hohentauern über die Hoch- thäler des Lungaues, aus dessen Hintergrunde das begletscherte Hafnereck hervor- ragt. Mehr gegen S. u. SO. tritt der Eisenhut heraus, es folgen die Seethaleraipen, über welche die Kalkmauern der Karawanken und weiter zurück die Julischen Alpen mit dem Triglav aufstreben. Glanzpunkte des Panoramas sind jedoch die entzückend schönen Thalblicke gegen Ost über das Hochland der Krakau, gegen SW. aber nahezu über ganz Lungau mit zahlreichen Ortschaften und Kirchen. Der Preber wurde früher zumeist von Tamsweg aus über den erwähnten Prebersee (2% Std.) und die Prodinger Hütte (Alm), AVO Nachtquartier genommen wurde ('/2 Std.) in AAreiteren 3 Std. erstiegen. Statt der Prodinger Hütte wird nun allgemein die vortrefflich eingerichtete Grazer Hütte als Nachtquartier erwählt. 3. Etrachsee.*) Rudolf-Schober-Hütte. St.-V. Von Krakaueben senkt sich der Weg in das Etrachthal, Avelches sogleich einen alpinen Charakter annimmt. Am Eingange des Thaies erhebt sich an der Berglehne das spätgothische Ulrich- kirchlein, Avelches einen sehr interessanten Hausrath birgt. Das Kirchlein: Schiff und Chorschluss, ist flach gedeckt, wobei die Bretter im Chore gotliisch dessiniert sind. Das Wertstück der Kirche besteht in einem Flügelaltare auf hoher Predella, auf welcher hei einer Darstellung der Kreuz- abnahme der Donator in schwarzer Tracht mit Mantel und goldener Kette um den Hals abgebildet ist. Der Schrein enthält in der Mitte den h. Ulrich, neben die Statuen des h. Andreas und des h. Christopherus, während die Flügeln Malereien, u. ZAV. die h. Katharina und h. Barbara und darunter eine Darstellung des jüngsten Ge- richtes zeigen, hei Avelcher das Höllenthor mit dem Charon in antiker Auffassung zu sehen ist. Auf der Rückseite der Flügeln erblickt man die Pestpatrone den h. Rochus und Sebastian nebst Engeln und die Jahreszahlen 1510 und 1521. *) Siehe Anmerkung Seite 514.
zurück zum  Buch Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark