Seite - 522 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Bild der Seite - 522 -
Text der Seite - 522 -
522 St. Georgen.
abgehaltenen Initien, des Aufmarsches der alten Schützengarden und des
originellen Samson- Aufzuges auch stets viele Sommergäste aus der
Umgehung und Honoratioren von Murau, St. Peter, Schöder etc. ein. (Siehe
darüber Seite 287.)
Krakaudorf hat 32 Häuser und 150 Einwohner, während die Gemeinde
50 Häuser mit circa 426 Bewohnern hat.
Drei schlichte Dorfwirtshäuser mit je einem Fremdenzimmer sorgen
für das leibliche Wohl der Krakaudorfer.
Von Krakaudorf führt ein Weg direct nach Ranten hinab, ein an-
derer nach Schöder. Dieser Weg steigt zu einer kleinen Höhe an, von
welcher man einen reizenden Blick über das im Vordergrunde liegende
Dorf hinweg über die ganze Krakau bis zu dem schneedurchfurchten
Riesenbau des Preber genießt.
Nun senkt sich der Fahrweg in ein Engthal, welches sich später
zu einer hübschen Au erweitert und dicht bei Schöder (1 V2 Std. von Krakau-
dorf) mündet.
Namentlich wer von Schöder nach Krakaudorf kommt? genießt einen
überraschend großartigen Ausblick über die ganze Krakau. Die Ausschau
wird noch umfassender von der Hügelkuppe des Kalvarienberges, die sich
n. des Dorfes erhebt, von wo man ein treffliches Bild des Charakters der
Krakau gewinnt.
Von Krakaudorf wird das 2588 m hohe R u p r e c h t s e c k in circa
5 Std. erstiegen. Die nahezu isoliert zwischen der Krakau und dem
Etrachbache ausspringende Spitze bietet eine lohnende Aussicht, die zwar
jener des Preber entschieden nachsteht, doch für die nächste Umgebung
interessant ist.
Man besteigt das Ruprechtseck über die Dorferalm längs des
Mühlbachgrabens, zuletzt über den Rücken des Zuges.
Abstieg zumeist direct zur Grafenalpe (resp. Rudolf Schoberhütte).
St. Lorenzen (und St. Georgen ob Murau).
Nach der Enge von Murau nimmt das Thal der Mur wieder einen
freundlichen Charakter an und begrenzen an der Sonnseite sanft ab-
dachende, gut bebaute Gelände und auf der Schattseite steil abfallende,
dunkelbewaldete Lehnen das mäßig breite Thal.
Über diese Thallehnen erhebt sich gegen SW., immer den Horizont
begrenzend, der lange Zug des Rosenkranz und der Hauseralpe, an welcher
sich 1., doch erst vom Orte St. Georgen sichtbar, die Töringer mit dem
Töringer First anschließt.
Zur Rechten zieht jedoch von weitem ein kleines, einen Hügel krönen-
des gothisches Kirchlein den Blick auf sich, ein schmucker, erst 1883 nach
den Plänen des Pfarrers Karl Ödl in St. Georgen (damals) entstandener
Neubau, nach dem Erbauer Peter Moser vulgo Allach in Kaindorf (f 1883),
Allach-Kirche genannt. Die Bahn bleibt immer am rechten Ufer der Mur
und erreicht über die Haltestelle Kaindorf die Station St. Lorenzen.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918