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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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Stadl. 5 2 9 Station Stadl. Von St. Ruprecht beginnt sich das Murthal allmählich auszuweiten, und buchtet sich dasselbe gegenüber der Einmündung des erzreichen Paalgrabens zu einer ansehnlichen Niederung aus, welche von der nahezu dicht an die n. Berglehne sich drängenden Mur gegen Norden begrenzt wird. Längs des schmalen Saumes zwischen Mur und Thallehne zieht sich das Pfarrdorf Stadl dahin, während die hochragende Kirche mit schloss- artigem Pfarrhof und dem Schulhause auf einem Vorsprung des Sonnberges hoch über den Fluten der Mur gelagert ist. Gegenüber dem Pfarrdorfe dehnt sich am rechten Ufer der Mur, mit Stadl durch eine Brücke ver- bunden, die gleichfalls zur Gemeinde Stadl gehörige Ortschaft Steindorf aus. Von Wandritschbrücke ist Stadl 5 Kilometer entfernt. G. mit Fremdenzimmern: Esel , Hofe r , L a n d s c h ü t z e r und Uri, alle mit Gärten. Volksschule , 3classig, g. 1772. S tad l , großes Pfarrdorf mit 56 H. und 353 E., auf 927 m. Sh., Sitz eines Arztes, bildet den Hauptort zwischen Murau und Tamsweg mit lebhaftem Verkehre nach beiden Orten und s. durch den Paalgraben auf die Flattnitz und von hier nach Weitensfeld in Kärnten. Nach dem st. Urkundenbuche erscheint 1190 ein Meinhard v. Stadl (ob Murau) zuerst erwähnt und klingt damit auch der Name des Ortes zuerst an. Die ursprüngliche Kirche soll am r. Ufer der Mur, gegenüber dem sogenannten Amtshaus am Felde des Kaplanhäusel gestanden sein, bis ein Hochwasser den Bau zerstörte. A. Caesar lässt jedoch ein Erdbeben die Kirche zerstören. In diesem Falle könnte nur das Erdbeben vom J. 1201 gemeint sein, Avelches gerade im Lungau nahezu 1 y2 Jahre dauerte. Die Sage Avird beglaubigt durch die hier um das Jahr 1840 beim Umackern eines Feldes gemachten Funde von Glasscheiben und allerlei Kirchengeräthe. Die heutige Pfarrkirche mit der ansehnlichen Längendimension von 34 m wurde, wie die Jahreszahlen auf den Strebepfeilern und Schluss- steinen beweisen, von 1473—1495 erbaut. Sie zeigt sich heute als spät- gothische, einschiffige, aber geräumige, 1505 mit Netzgewölben überspannte Kirche mit hübschem Hochaltarblatt, von Johann Lederwasch 1792 gemalt, den h. Johannes den Täufer darstellend. Der Thurm der Kirche erhebt sich an der N.-Seite. Der stattliche Pfarrhof wurde 1850 an Stelle des früheren von 1720 erbaut. Die schöne gothische Monstranze der Kirche zeigt die Jahreszahl 1473, sie wurde jüngst stilvoll zu einem Reliquarium adaptirt. Strebepfeiler befinden sich nur an der Südseite, wo das Terrain steil abfällt, dagegen hat der Baumeister die inneren Wandpfeiler, welche das Gewölbe zu tragen haben, stark vorgeschoben. Die Scheitelhöhe der Gewölbe beträgt 11-5 m. Zahlreiche Fenster an der S.- u. 0.-Seite der Kirche erhellen die Kirche freundlichst. Die herrlichen Fenster mit prachtvollen goth. Maaß- werken Avurden mit gemaltem Glas verseben (sehr zartem Teppichmuster). Krauss , Die eherne Mark. 34
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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