Seite - 532 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Bild der Seite - 532 -
Text der Seite - 532 -
532 Turrach.
Helzel, welcher es 1839 an Fürst Joli. Adolf Schwarzenberg um 28.000 fl.
C.-M. u. 100 Ducaten Schlüsselgeld verkaufte. Der Besitz umfasste da-
mals 1398 Joch 835 • m. Seither bildet Goppelsbacb einen Theil des
großen fürstl. Schwarzenbergischen Güterbesitzes im oberen Murtbale.
Übe rgänge nach Flattnitz 4 Std. S. von Stadl Öffnet sich der
erzreiche Paalgraben, in welchem schon 1660 Graf Joh. Adolf Schwarzen-
berg gleichzeitig mit der neuerlichen Inbetriebsetzung der Turracher
Erzbaue 4 Hämmer erbaute, die nach eigenem System den durch
seine Verwendbarkeit zu seinen Eisenarbeiten bewährten Paalstahl er-
zeugten. Diese Hämmer wurden erst mit 1. November 1870 außer Be-
trieb gestellt. Anfangs guter Weg zur Ortschaft Paal (}/2 Std.) und sodann
noch % Std. weiter, später Fußsteig; nach 3 Std. ist das schöne Hoch-
plateau erreicht, nun nur noch unmerklich steigend zur kleinen Häuser-
gruppe mit Kirche und Bad Flattnitz.
Von Stadl eilt die Bahn über die Haltestelle Einach der Station
Turrach zu.
Station Turrach.
Nächst der Station öffnet sich s. der Turracher Graben, dessen west-
liche Grenze der Steiermark vom Lungau trennende Höhenrücken bildet.
Den Graben durchzieht eine gute Straße, welche in vier Stunden den Haupt-
ort des Thaies, das Pfarrdorf Turrach erreicht, wobei die Straße eine
Steigung von circa 345 m zu überwinden hat. Die landschaftlich schönste
Stelle ist der unweit Predlitz liegende sogenannte „hohe Steg", eine höchst
pittoreske Scenerie, welche durch Spaltung eines Felsens entstanden ist,
wobei die Straße unter dem Felsen wie durch ein Thor hindurchzieht,
während sich circa 57 m hoch über die Felsenklamm ein kühn angelegter
Steg spannt. Im übrigen trägt das Thal den einförmigen Charakter der
Murthallandschaft.
Turrach, auf 1260 m S.-H. liegend, bildet das höchstgelegene Pfarrdorf
Steiermarks. Es verdankt seine Existenz den seit uralter Zeit im Betriebe
befindlichen Eisengruben und seine beutige Bedeutung dem fürstlichen
Hause Schwarzenberg, welches vom stattlichen Verweserhause bis zum
Wirtshause und von der Kirche und Schule bis zu den Hochöfen und
Bessemerhütten alles geschaffen bat, was in Turrach irgendwie von
Wichtigkeit ist.
Urkundlich werden 1256 die Turracher Erzbaue zuerst erwähnt
anlässlich der Ertheilung des Schurfrechtes in „montibus Cochmiar", wie
die Turracher Gegend bis 1660 genannt wurde, an Ulrich von Licbtenstein
auf Murau.
1480 ertheilt Kaiser Friedrich dem Niclas von Liechtenstein auf
Murau abermals das Schurfrecht auf den neu entdeckten Eisenstein im
Walde Turrach.
Jedenfalls gewann aber erst der Turracher Bergbau eine Bedeutung,
seit er in Scbwarzenberg'schen Besitz und Betrieb kam. Dies geschah
unter dem ersten Fürsten von Schwarzenberg, Johann Adolf, welcher von.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918