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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 534 -
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5 3 4 Turrach. ein neuer Hochofen nach dem Muster von jenem zu Krems in Kärnten gebaut (1665). Im J. 1698 erwarben die Schwarzenberg die Kupfer- und Eisen- gruben des Freiherrn von Kronegg auf der Kroneggalpe dazu. Schon vorher (1660) wurden im Paalgraben Eisenhämmer erbaut, auf welchen das in Turrach gewonnene Robeisen verarbeitet wurde. Bis circa 1820 betrug die Floßenerzeugung jährlich höchstens 10.000 Ctr. Als jedoch 1826 der später so berühmt gewordene Hut mann P e t e r Tunner einen neuen beute noch bestehenden 11 Meter hoben Hoch- ofen erbaute und die Werke auf das rationellste umstaltete, stieg die Roh- eisenerzeugung bis zu 40—60.000 Ctr. per Jahr. Eine in ganz Europa Aufseben machende N e u e r u n g war s p ä t e r die E r r i c h t u n g einer B e s s e m e r h üt te durch T u n n e r im Vere ine mit dem Werks- und Gü te r -D i r ec to r Korz ineck und dem V e r w e s e r F ranz Swoboda im J. 1862. Die nächsten Eisenerz-Stollen liegen 5 — 20 Min. vom Orte im Steingraben und im Rohrerwalde. Dagegen sind die Anthracitstollen circa 1 Std. von Turrach am sonnseitigen Abhang des Nesselgrabens, im sogenannten Brandl und am Nordostufer des Turracher Sees. In früheren Jahren wurde auch auf Kupfer auf der Schattseite des Nesselgrabens ein Bergbau unterhalten. Verfolgt man von Turrach die längs des Seebaches hinziehende Straße, so erreicht man in 1 x/2 Std. den malerisch am breiten Sattel der Wasser- scheide auf 1763 m Sh. sich ausbreitenden Turracher See, durch welchen die Grenzlinie Steiermarks zieht. Am Anfange des Sees liegt das Seewirts- haus, welchem seine Umrandung von mächtigen Felsblöcken und hochragen- den düsteren Nadelholzgruppen den Charakter tiefer Melancholie verleiht. Noch ein zweites herrliches Seeauge schmückt die Turracher Gegend, der kleine, aber prächtig gelegene D i e s s l i n g s e e am Nordostfuße des- Eisenhut, welchen man am bequemsten in der Weise erreicht, dass man vom Wege Predlitz—Turrach den 1. abzweigenden Minniggraben verfolgt, in dessen innerstem Grunde der kleine Wasserspiegel liegt. Von Turrach aus dagegen gelangt man in 2 Std. zu diesem Seeauge, indem man durch den Rohrerwald in die Türschen (Alm) wandert, sodann den vom Eisenhut ausstrahlenden Rücken beim Karnerboden übersetzt und sodann zur Berneralpe absteigt, in deren Nähe der See liegt. Von Turrach beginnt auch der theilweise in Felsen gehauene sogenannte Lattersteig, welcher als Römerweg bezeichnet wird. Derselbe bleibt anfangs ö. der Straße und zieht, immer mehr eine ö. Richtung nehmend, über die Wicher und Klawatschalpe zur Lattersteighöhe (2261 m)r bleibt sodann einige Zeit am Südhang des Gebirges, um sich hierauf zu theilen, und zwar führt der eine Steig über die Heidnerhöhe in die Flattnitz, der andere jedoch s. nach Griffen. E i senhu t . Den lohnendsten Aussichtspunkt der Umgebung Turrachs bildet der 2441 m hohe Eisenhut, welcher auf mehreren Wegen in 3 — 4 Std. erstiegen wird.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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