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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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5 3 8 Sclieifling. Die Scheiflinger Kirche soli im 13. Jahrhundert ein Stubenberg erbaut haben, und tbatsächlich weist der Baustil des Schiffes der Kirche auf die romanische Periode des 12. oder anfangs des 13. Jahrhunderts hin; im J. 1527 folgte am Ausgange der Gothik der Anbau eines gothischen Chores und mehrfache Umstaltungen im Schiffe. Im Innern besitzt die Kirche nichts Bemerkenswertes, dagegen findet sich auf den die Kirche umgebenden Friedhof so manches Interessante, so u. a. eine Pestkapelle, deren chrono- graphische Inschrift auf das Pestjahr 1715 weist. Der stattliche Pfarrhof wurde 1737 erbaut. Die Pfarre St. Thomas ist dem Stifte St. Lambrecht incorporiert. Dicht an Sclieifling grenzt das Dorf St. Lorenzen, an der Berglehne sich ausbreitend, mit der unter dem Patronate der Hauptpfarre Pols stehenden Pfarrkirche. Das Pfarrdorf hat nur 6 Häuser, bildet jedoch den Pfarrort der 115 H. und 791 E. umfassenden Gemeinde St. Lorenzen. Es besteht hier eine 2classige, 1738 g. Volksschu le . Die Kirche mit Thurm an der Westfagade hat ein sehr geräumiges, 1700 erbautes Schiff, während der spätgothische Chor, wie eine Inschrift an der Außenseite desselben meldet, 1522 erbaut wurde. (Anno D. MDXX. II. Április ist der erste Grund Stain gelegt worden.) Der Chor ist öeckig und aus dem Zehneck construiert, im Innern jedoch umgebaut. Die Taufbücher reichen bis 1640 zurück. In der Gemeinde St. Lorenzen liegen die Ruine Tschakathurn (Tscher- kenthurn) und Schloss Schrattenberg. Von St, Lorenzen öffnet sich ein prächtiger Blick über die Murniederung in das Wölzerthal mit der im Hintergrunde aufsteigenden gewaltigen Pyramide des Hohen Greim. Spaz i e rgänge von Scl ie i f l ing. Schloss S c h r a t t e n b e r g y2 Stunde. Auf einer Terrasse der s. Berglehne des Steinberges erhebt sich, weit ins Land schauend, als eine der prunkvollsten Barockbauten des 17. Jahrhunderts, Schloss Schratten- berg, in zweistöckiger, einen Hofraum einschließender Anlage mit 4 barocken Ziertliürmen an den Ecken und Mittelthurm an der Hauptfront, umgeben von dem Schlossparke, dessen Mauern gleichfalls mit 4 barocken, pavillon- artigen Eckthürmen geziert ist. Vischers Schlösserbuch von 1680 zeigt Schrattenberg noch als typi- schen Schlossbau des 17. Jahrhunderts mit 4 einfachen Thürmen an den Ecken. Kurz darauf kam das Schloss in den Besitz des Victor Jakob Freiherrn (später Grafen) v. Prandtegg, welcher es hierauf 1685—1688 mit einem Kostenaufwande von 77.000 fl., eine damals ganz enorme Summe, zu einem prunkvollen Barockhau in der heutigen Gestalt um- und ausbaute, um bald darauf in Concurs zu verfallen. Aus der Verlassmasse erstand am 12. April 1696 Ferdinand Fürst v. Schwarzenberg die Güter Schrattenberg, Tschakathurn und mehrere Gülten um 77,146 fl. So reich das äußere Gepräge des Schlosses ist, so nüchtern und ent- völkert war bis vor kurzem das Innere. Der durch 2 Stockwerke reichende,
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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