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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 543 -
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Pereli au—Greith—Neumarkt. 543 möge sich unserer Führung anvertrauen, welche ihn mit einigen Umwegen durch eine landschaftlich, wie kunsthistorisch interessante Gegend gleich- falls nach Neumarkt geleiten wird. Wir verfolgen nun noch kurze Zeit von Perchau die Straße, an einer alten Wegsäule von 1731 mit dem österr. Wappen vorbei, um sodann den* 1. abzweigenden Gemeindefahrweg einzuschlagen. Derselbe führt über die waldreichen Thalhänge der Ausläufer der Seethaler Alpen in mäßiger Steigung dahin, und senkt sich zuletzt gegen das liebliche Hochthal von Greith, welches, von herrlichen Wiesenmatten umsäumt, mit seinen reich bebauten Thahllehnen und Thalgründen zum Fuße des Zirbitzkogels hinanzieht, welcher in seiner ganzen Größe vor dem Auge des Wanderers mit seinen eigentümlich braungrünen, waldlosen Hängen aufsteigt. Am w. Ende dieses Hochthaies springt in demselben ein gegen Ost steil abfallender Hügelzug ein, dessen letzte Höhe das Kirchlein sammt Pfarrhof, sowie Schule und Wirtshaus des Dorfes Greith krönen. Auf dem Dorfplatze angekommen, erschließt sich gegen SSW. ein überraschend großartiger Blick auf die in schroffen Umrissen aufsteigende Felsengruppe des Triglav. Das Dörfchen bildet eine wichtige Stätte römischer Cultur, was nicht nur durch die hier gefundenen 4 Römersteine, sondern auch durch die zahlreichen noch immer zu Tage geförderten Fibeln? Münzen etc. be- glaubigt wird. Damals war Greith nicht so vereinsamt wie heute, lag es doch dicht an jenem reich belebten Straßenzug, welchen die Römer von den Eisengruben zu Hüttenberg über Silberberg, St. Margarethen, Mülln-See, Greith nach Perchau bahnten, woselbst die Straße in die große Haupt- straße Virunum-Ovilaba (Zollfeld-Wels) mündete. Die Bedeutung dieser Straße Hüttenberg-Perchau klingt noch bis spät ins Mittelalter in ihrer Benennung als Eisenstraße oder wällische Straße an. Der St. Lambrechter Syndicus Dr. Joh. Mannersdorfer erzählt 1482 in. seiner Chronik von St. Lambrecht Folgendes (wörtlich übersetzt aus dem Original): „Herzog Marquard (v. Kärnthen) zog mit dem Ungar-König Salomo in den Krieg gegen die ungarischen Fürsten Geyza und Ladislaus., wurde dabei gefangen und verwundet, sodann aber wieder freigelassen, und erbaute, in sein Vaterland zurückgekehrt, an dem Ort, der Greut ge- nannt fwird, bei Neumarkt ein Kloster für Nonnen des C i s t e r c i e n s e r Ordens zu Ehren des h. Martin. Dieses Kloster und diese Nonnen hat. hernach ein Erzbischof von Salzburg in die Stadt Friesach überlegt auf den Platz (Gasse), der heute Sack (saccus) genannt wird, während die Kirche des h. Martin nun als Pfarrkirche blieb, was sie heute ist. Gegen sein Lebensende wollte Marquard etwas Größeres zu seiner und der Seinigen Seelenheil stiften und begann den Bau des Klosters St. Lambrecht an dem Ort, der Wald (silva) genannt wurde". Weiters fügt Mannersdorfer hei, dass Herzog Marquard auf seinen Wunsch in der Kirche St. Martin in Greith begraben worden sei, und zwar in der Sacristei. Chronist P. Petrus Weixler erzählt das Vorstehende (1637),
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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