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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 544 -
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544 Perchaii-Greith-St. Veith. fügt jedoch bei, er habe in Greith keine Grabdenkmale solcher Fürsten gefunden, außer Römersteinen, da das Kloster vollständig zerstört und auch die Kirche erneuert und geweiht worden sei anno 1300. Aber auch in Friesach sind die armen Nonnen unter Erzbischof Wolfgang Theodorich eliminiert worden und wurde ihr Kloster in ein Clerical-Seminar verwandelt (bei der hl. Blutkirche, weil Weixler von derselben das Blutwunder erzählt). Nach den neuesten Forschungen (nach den Monumenta Boica) starb Her- zog Marquard 1076 und liegt derselbe in Geißenfelden in Baiern begraben. Ein Frauenkloster mag er wohl in Greith gegründet haben, aber nicht ursprünglich schon für Cistercienserinnen (Cistercienser, eine Art refor- mierter Benedictiner, gibt es erst seit 1098, beziehungsw. 1108). Außer diesen urkundlichen Nachrichten bewahrt Greith noch so manche Momente, die für das Vorhandensein eines Klosters in Greith sprechen. So weisen darauf hin die Vulgarnamen: Marhans, Amthofer und Hofmühle. Die zahlreichen Funde an Metallpfannen, Gabeln, Deckeln etc., die bei Anlage eines terrassenförmigen Gartens an der S.-Seite der Kirche gemacht wurden, der Bestand von ausgedehnten Grundmauern und Gewölben nächst der Kirche, endlich insbesonders ein 1764 neuer- dings gemaltes Bild in der Kirche, welches das Innere der Kirche dar- stellt, während am Chore in der Tracht der Cistercienserinnen Nonnen dem Gottesdienst beiwohnen. Von den Römers t e inen ist jener, welcher im Schiffe der Kirche (im 16. Jahrhundert) eingemauert ist, das Brustbild eines Mannes und einer Frau in Marmor mit Spuren von Bemalung darstellend, in Folge schöner Ausführung der interessanten Köpfe am wichtigsten. Die kräftige Mannesgestalt, das durch eine Habichtsnase besonders markierte Antlitz, von einem Vollbart umrahmt, zeigt energische Züge, während jenes der sich anschmiegenden Gattin einen lieblichen Charakter hat. Das Kleid der Frau war roth, das des Mannes grün, dessen Mantel roth und dessen Haar schwarz bemalt, während der das Medaillon ein- fassende Kranz grüne und der Giebel rothe Farbspuren zeigt. Die übrigen Römersteine mit kaum mehr lesbaren Inschriften sind am Schulhause eingemauert. Die dem h. Martin geweihte Kirche zeigt sich heute als einschiffiger, späthgotischer Bau mit kräftiger Trennung des Schiffes von dem 2 Stufen höher liegenden Chore durch einen tiefen Scheidebogen. Das Wert- s tück der Kirche liegt in dem hübschen H o c h a l t a r e von 1679, % mit dem Bi ld des K i r c h e n p a t r o n e s , von einem unbekannten Meister, und drei gothischen Statuen des h. Martin, des h. Christoph und der h. Jungfrau von großer Innigkeit und Lieblichkeit des Ausdruckes. Auch der Kirchenstuhl mit ausgestochenen Flachornamenten auf schwarzem Grunde geziert, verdient Beachtung. Der schlichte Thurmbau der Kirche liegt an der Nordseite derselben. Die 3 Glocken stammen von 1546, 1722 und 1813. Die Orgel, ein Werk des bekannten Orgelbauers Herbinger, hat 10 Register. Die Kirche wurde erst 1789 zur selbst- ständigen Curatie vom Kaiser Josef II. erhoben.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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