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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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5 4 8 Maria-Hof. Rücken der Wasserscheide zwischen Mur und Drau, dem schon im Jahre 860 urkundlich erwähnten Thale von Grasslupp ausdehnt. Es bildet eine uralte Culturstätte, welche, nach den gemachten Fun- den zu schließen, schon von den Kelten und Römern besiedelt war. Bis zur Gründung des Stiftes St. Lambrecht, 1103, gehörte seit der Christianisierung der Gegend auch das Thal der Thaya und die daselbst 1066 urkundlich erwähnte Kirche St. Lambrecht zum Sprengel der Kirche von Maria-Hof. Mit der Stiftsgründung zu St. Lambrecht, bei welcher das neu gegründete Stift mit der Maria-Hof-Pfarre fundiert wurde, wechselt dieses Verhältnis und schon 1147 entsendet das Stift eine Colonie von Mönchen hieher, welche eine Celle bildeten und deren Zahl, auf Grund der Urkunde Hadrians IV. von 1156, auf 12 vermehrt wurde. 1266 schenkte Conrad v. Peuge 5 Mark seiner Einkünfte und 1267 seine Witwe Dymudis ihren Hof in Peuge, welcher aus 18 Äckern, 2 Hufen und Waldungen bestand, der Kirche, welche auch 1269 vom Herzog Ulrich mit 7 Mark Einkünfte und zugleich mit der kleinen Gerichtsbarkeit (jus hanni inferioris) bedacht wurde. 1277 vermahnt Kaiser Rudolf den Burggrafen von Graslupp, der sich die Schutzgerechtigkeit über Maria-Hof anmaßen wollte, der Kirche in keiner Weise lästig zu fallen, da das Stift quoad temporalia unter des Kaisers und des Reiches unmittelbarem Schutz stehe. In der Fehde Mathias Corvinus mit Kaiser Friedrich 1480—90 hatte 1482 die befestigte Kirche der kaiserliche Parteigänger Balthasar v. Thanliausen besetzt, als die Ungarn in Kärnten waren. Dieselben zogen sodann gegen Maria-Hof und beschossen es mit Viert,el-Karthaunen. Eine Schar unter Führung steirischer Edler fiel jedoch den Ungarn in den Rücken, welche unter Rücklassung ihrer Geschütze gegen Neumarkt flohen. Sich sicher fühlend, besetzte man die Kirche hierauf nur mit Land- volk. Kaum erfuhren dies jedoch die Ungarn, so kehrten sie nachts zu- rück, steckten die Kirche in Brand und erzwangen sodann auch die Rück- gabe der Geschütze. Trotz der vielen Unglücksfälle, unter welchen das Stift damals zu leiden hatte, war es auf die rasche Wiederherstellung der abgebrannten Kirche sammt Pfarrhof bedacht und konnte schon im J. 1500 die Kirche sammt Altären und Friedhof vom Bischof Mathias von Seckau eingeweiht werden. Vollendet in allen ihren Theilen wurde Kirche sammt Pfarrhof aber erst 1511, woran nachstehende Inschrift ober der Pforte des zur Verteidi- gung eingerichteten Pfarrhofes erinnert: Haec opposita sacra Dei tempia durante bello destructa et hanc domum nobilem, Regis Hungáriáé Mathiae ductu exustam soloque aequatam Joannes III vulgo Sachs de Aflenz dic- tus ét plura alia a fundo et novo erexit anno salutis 1511. Der mächtige Kirchenbau zeigt gegen W. einen wuchtigen hohen Thurm. Im J. 1679 wurde der Grundstein zum inneren Umbau der Kirche gelegt, welcher 1681 vollendet war. Durch diesen Umbau wurde das go-
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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