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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 550 -
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550 Maria-Hof. Dass Maria-Hof das Centrum der Zucht der Mariahofer Rindviehrasse ist, wurde schon S. 4 (1. Bd.) anlässlich der Beschreibung der ober- steirischen Viehrassen gesagt. Sie soll aus einer Kreuzung mit dem Viehe aus Simmenthai im Berner Oberlande entstanden sein, welches das Stift im J. 1726 einführte. P. B las ius Hanf. Nahezu ein halbes Jahrhundert war Maria-Hof die Stätte rastloser wissenschaftlicher Forschung auf dem Gebiete der Vogelkunde des Pfarrers von Maria-Hof und Stiftspriesters P. Blasius Hanf, dessen Name zu den bedeutendsten der deutschen Ornithologen zählt. Am 31. October 1808 zu St. Lambrecht geboren, genoss Hanf den Volksschul- unterricht daselbst, um hierauf in dem von Admonter Geistlichen geleiteten Gymnasium zu Judenburg sechs Classen zu absolvieren, während er die beiden letzten Gymnasialclassen in Graz vollendete. Am 27. September 1828 trat Hanf in den Orden des h. Benedictinus zu St. Lambrecht ein und kam H. als Theologe wieder nach Admont, woselbst er von einem Stiftspriester im Präparieren und Ausstopfen von Vögeln unterwiesen wurde. Der Jüngling gewann bald immer mehr Interesse für dieses Studium und als er im J. 1832 ausgeweiht und sodann nach Maria-Hof als Kaplan versetzt wurde, war er in sein richtiges Fahrwasser gekommen. Der breite Sattel von Maria-Hof in bedeutender Seehöhe war da- mals, wo weder die Poststraße, noch eine Bahnlinie ihn tangierte, mit seinen großen Stiftsteichen ein prächtiges Gebiet für die Vogelzüge, das die seltensten Wandervögel anlockte. Mit der Flinte am Rücken finden wir jetzt den Lambrechter Stifts- priester zu jeder Tages- und zu jeder Jahreszeit bei der Beobachtung des Vogellebens, welche namentlich interessante Resultate bezüglich Wandlung ihres Gefieders ergab. Dabei wuchs seine Sammlung ausgestopfter Vögel in natürlichen und charakteristischen Stellungen immer mehr an, und erreichte zuletzt 240 Arten, welche sämmtlich in der Umgebung Maria- Hofs erlegt und von Hanf ausgestopft wurden. Dieses o rn i t ho log i sche Localmuseum, einzig in se iner Art, lenkte immer mehr die Auf- merksamkeit der wissenschaftlichen Welt auf sich und besuchte dasselbe auch Brehm am 24. November 1880. Namentlich die Gruppen der Polar- taucher, Eis- und Eiderenten, dann der Strand- und Wasserläufer waren für die Verhältnisse Obersteiers von seltener Vollständigkeit. Hanf war auch stets bemüht, die Ergebnisse seiner Forschungen zu publicieren. Wir nennen nur die Publicationen : „Über die Vögel des Furtner Teiches." „Über den Federwechsel des Schneehuhnes." „Über die Fortpflanzung des Bergland- vogels," „Über die Fortpflanzung des Fichtenkreuzschnabels im Winter", und „Über die Fortpflanzung des Kukuks" etc. Zahlreichen Instituten in ganz Österreich widmete Hanf für die Lehrmittelsammlungen ausgestopfte Vögel, im Ganzen über 600 Stück. Am 20. August 1882 feierte Hanf, Ehrenmitglied zahlreicher wissen- schaftlicher Vereine, sein Secundiz- und Gelehrten-Jubiläum, unter Antheil- nahme weitester Kreise. Ein großartiger Festzug wurde veranstaltet und Ehrungen kamen von allen Seiten.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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