Seite - 564 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

5 6 4 St. Lambrecht. lehensgroßen Statuen der Stifterfamilie flankiert, der 73 m langen Gebäudeflucht eine glänzende Decoration verleiht, ist die jüngste der großen Stiftsbauten und brachte den gewaltigen, vom Abt Benedict und seinem trefflichen Baumeister und Landsmanne D o m e n i c o S c i a s s i a begonnenen Neuhau der Stiftsanlage zum Abschlüsse. , , Am 15. October 1730 schloss der kunstsinnige Abt C h i l i a n W e r l e i n (1725—1737) mit in n — m • T w i n irniTMiH—M iiiiimhwaM—M n i dem Baumeister F i d e l H a i n z l den Baucontract gegen fünf Duca- ten Leihkauf und 200 fl. jährliche Entlohnung, nebst Kost. In diesem Jahre wurden die früher an dieser Stelle befindlichen Ökonomiegebäude und Wehrbauten, deren Eingang ein a hoher gothischer Festungsthurm,an Stelle des jetzigen Einganges, ver- theidigte, abge- tragen und der Grundstein zum Neubau gelegt. In den Jahren 1737-1739 wurde der große Hof pla- niert, 1739 die Stiege und das „Prälatengärtl" (vor der Peters- kirche) angelegt, die „ S c h o l a " (wahrscheinlich das jetzige Con- vict) gebaut und endlich jene sech- zehn Sandstein- statuen und gro- ßen Vasen, „auf den Pasteien in dem großen Hofe" vom 28. Mai bis 8. Juni 1746 auf- gestellt, welche 1889 renoviert, interessante Repräsentanten des beginnenden Rococostiles sind. Dieselben sind vom Grazer Bildhauer J o h a n n M a t h i a s L e i t n e r aus Aflenzer Stein gearbeitet. Prächtige barocke Eisengitter r. und 1. der Thorhalle und an der Hof- meisterstiege, namentlich das erste Stiegengitter im zweiten Stocke der Prälatur , gereichen durch ihre meisterhafte Ausführung dem Baue zur besonderen Zierde.