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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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St. Lambrecht. 571 gleichfalls volle Beachtung. Ebenso das liebliche Ölgemälde Maria auf dem Throne zwischen dem hl. Benedict und Scholastika, offenbar italienischer Schule. Weiters finden sich hier Reste alter Glasgemälde aus der Peterskirche. 4. Im Archive: Vollständiger Flügel altar altdeutscher Malschule, innen Kreu- zigung des Herrn, außen Ecce homo und Mater dolorosa; ein großer Flügel mit Darstellungen der Geburt des Herrn und Anbetung der hl. drei Könige und ein interessantes allegorisches Ölgemälde auf Leinwand, das Kreuz Christi darstellend. Umgebung, Die hohe, nahezu alpine und dabei windgeschützte Lage (mit der gleichen Sh., wie die Ramsau ob Schladming von nahezu 3400'), das treffliche Wasser, aussichtsreiche, leicht zu erreichende Höhen, und die verhältnismäßig sehr angenehmen Verbindungen mit einer großen Bahnlinie, würden St. L a m b r e c h t zum S o m m e r a u f e n t h a l t e ins- besondere für jene geeignet erscheinen lassen, welche Orte mit hoher Lage und kräftiger Alpenluft in waldreicher Umgebung tiefer gelegenen Orten mit regem gesellschaftlichem Leben vorziehen, wenn der Markt in seinen Unterkunftsverhältnissen bessere Einrichtungen schaffen würde. \ Spaz i e rgänge . An Stelle von Anlagen gibt der schöne, circa sechs Joch große, mauerumfriedete alte Stiftspark mit vielen Culturen, Obst- garten, schönen Spazierwegen und einer doppelten Haselstrauch-Allee, in der Mitte mit einem gewaltigen, doppelgeschossigen Achteck-Pavillon (1648), sowie die freundliche Parkanlage am Schlosshügel neben dem Stifte Ersatz. 1. D e r S c h l o s s h ü g e l , zugänglich von dem großen Stiftshof, zeigt ein kleines, mit sämmtlichen Strauch- und Baumgattungen der Umgebung St. Lambrechts be- pflanztes Plateau, auf welchem bis in die Vierzigerjahre unseres Jahrhunderts sich die Ruinen des Stiftsschlosses erhoben. Dieselben wurden damals wegen Bau- fälligkeit gänzlich abgetragen und erinnert nur mehr ein mächtiger, im Viereck aufsteigender Wehrthurm, über dessen gothischem Thorbogen man die Inschrift liest: „Joachimus II. Abbas e ruinis restituii A. 1843" (auf der Höhe desselben befinden sich sechs kleine Kanonen, die bei festlichen Gelegenheiten abgefeuert werden) ; dann das schlanke Kirchlein und der Rest eines Erkerbaues, in welchem eine römische Marmorsäule mit Inschrift und Ornament eingemauert ist, an die alten Schlossbauten. Im Schatten des Blätterdaches der kleinen Anlage lässt es sich auf der stillen Höhe gar wohlig ruhen und sinnen, und erfreut überall das Auge der Blick auf die waldreichen Thalhänge und auf die blitzenden Wasserspiegel der Stifts- teiche, die, zu Füßen des Beschauers in grüne Wiesenmatten eingebettet, sich ausdehnen. Das Schloss soll an Stelle eines Jagdschlosses erbaut worden sein und stand mit dem Stifte durch einen hölzernen Gang in Verbindung. Es hatte zwei Thürme, die Rüstkammer und zwei Kapellen ; es enthielt die Lehranstal t für das Gymnasium und die philosophisch-theologischen Studien nebst Wohnung der Professoren und Schüler, der Stiftscleriker und Officialen und bildete meist den Lieblingsaufenthalt der Prälaten. Die ursprünglich dem hl. Philipp geweihte, kleine gothische Kirche am Schlossbüchel wurde 1843 gänzlich renoviert und sodann der Maria Krönung g e w e i h t . Im übrigen ist. die ganze Thalweitung von einem dichtbewaldeten Natur- park umfangen und steigt der 10—15 Mtn. vom Markte beginnende Wald, fast durchwegs im stiftischen Besitz und daher vorzüglich bewirtschaftet, ^auf allen Seiten nahezu von der Thalsohle bis zu den Bergkämmen an. Nur an wenigen sonnseitigen Geländen unterbrechen vereinsamte Bauerngehöfte, umsäumt mit etwas Wiesen und Ackergrund, das waldgrüne Landschaftsbild, da die bedeutende Höhen- lage eben nur an den günstigsten Lagen kargen Getreidebau gestattet. Für die schattseitigen Berglehnen ist jedoch der Nadelholzwald die einzige lebensfähige
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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