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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 582 -
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582 Linci. sehen, wobei die Strebepfeiler in das Schiff vorgelegt wurden, und neu hergestellt, um sodann am 12. Juni 1491 vom Bischof Erhard von Lavant neu eingeweiht zu werden. Zur Zeit der Barocke muss eine neuerliche Umstaltung der Kirche stattgefunden haben, wobei die Spuren der Gothik wieder vielfach verwischt wurden. An Grabmälern besitzt die Kirche, die im Chore ein hübsches Sacramentshäuschen zeigt, nur jenes der Julie Elisabeth Schranzenegg, geb. Prankh, f 1673, und des Franz Philipp von Schranzenegg, f 1681. Die Glocken stammen von 1538, 1539 und 1771. An der Nordseite der Friedhofmauer ist ein Jupiter Ammonskopf eingemauert, während an der Ostseite des Thurmes zwei Römers te ine , einen Sclaven mit der Papyrusrolle in der Hand und eine Sclavin, einen Spiegel haltend, eingefügt sind. Endlich befinden sich auch in der Vorhalle der Sacristei zwei Römers te ine , wovon einer nachstehende Inschrift hat: Tit. Claudio Rapido Tit. F. F. Pav. Al. Uxr. Filio Praes. J. F. C. Titus Censor H. V. F. F., während der zweite einen Kopf darstellt. Nächst der Kirche liegt der roman i sche Ea rne r , ein doppelschiffiger Rundbau mit Apsis, mit starken Spuren ursprünglicher figuraler Bemalung. In dem- selben befinden sich eine Reihe got hi scher , außer Gebrauch gese t z t e r He i l igen -S ta tuen deponiert. Von St. Marein zweigt w. über Mühldorf ein mit Ruhebänken ver- sehener Spazierweg ab, welcher am r. Ufer eines Baches in y2 Std. in die sogenannte Gragger Schlucht geleitet, einen romantischen Waldgraben, an dessen Ende der in Cascaden herabschäumende Bach einen hübschen, 12 m hohen Fall bildet. S. von Marein bildet die Reichsstraße eine Pappelallee und daher einen hübschen Spaziergang, der meist bis zum „Hammerl" am Ende des Lindfeldes, 3/4 Stdn. von Neumarkt, ausgedehnt wird, da hier das Gasthaus Spieß einen guten Rastpunkt bildet. Lind. Eine gute halbe Wegstunde s. von Neumarkt erhebt sich an der w. Thallehne des Lindfeldes (Sumpffeldes) das in St. Lambrecht'schem Besitze befindliche Schloss Lind, bestehend aus dem 1760 erbauten so- genannten Neuschlosse und dem alten, seit Zerstörung durch den Brand vom 18. October 1837 theilweise in Ruinen liegenden alten Schlosse. Dieses zeigt ober dem Thore die Jahreszahl 1605 mit dem Namen der damaligen Besitzer Moritz Jöbstl v. Jöbstelleg und dessen Gemahlin Judika v. Eibiswald. Nach der Chronik von P. Marian Sterz war Lind ursprünglich ein Wartthurm, der von den Landesfürsten zu Lehen gegeben wurde. Die Bauweise dieses Thurmes mit Zinnenkrönung (heute vermauert) weist auf italienischen Ursprung hin. Die ersten Lehenbesitzer waren die Herren v. Trientner, später besaßen den Thurm die Hammerl, Springensfeld, Heidenlacher, v. Neudeck, Jöbstl (der erwähnte Moritz Jöbstl erbaute den Neumarktern einen lutherischen Tempel, der bei der Gegenreformation durch sechs Tonnen Pulver zerstört wurde), v. Schranzeneck, Prank, Aigei, Gaisruck, Domstift Seckau, 1730 Maria Anna v. Gailberg, dann Graf Herberstein, von dem es 1755 um 66.000 Gulden an das Stift St. Lambrecht kam. Abt Eugen baute daselbt als sein Tusculum das „Neue Schloss". Hiezu gehört ein Grundbesitz von 234.816 ha.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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