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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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St. Veit. 5 8 5 gebracht. Dasselbe bildet mit seiner rationell angelegten Baumschule und den freundlichen Blumen- und Gemüsebeeten eine Zierde des Ortes. Am 15. Juni (Veitstag) findet hier eine Art Markt statt, zu welchem das. Volk aus weitem Umkreise sich einfindet. Am Christi Himmelfahrtstage ziehen zur Erinnerung an die am Christi Auffahrtstage 1660 vom Lavanter Bischöfe Caspar Graf Stadion unter großartigen Feierlichkeiten vorge- nommene Neueinweihung der Kirche mehrere Processione!! in St. Veit ein. Dieser Tag zählte früher als Kirchweihfest und fanden Nachmittags allerlei Volksbelustigungen statt, wie : Ringen, Boxen, Aussi-Buckeln, Gonesrennen etc. Diese Volksspiele werden heute noch, aber am Oster- sonntage abgehalten. Ein zweites Erinnerungsfest bildet der Bittgang am ersten Bittage nach St. Marein, wo die St. Veiter festlich empfangen werden. Dieselbe erfolgt zum Gedenken, dass in den Jahren 1469 und 1472 die von Kärnten in Steiermark eingefallenen Türkenhorden in den Engpässen von Neudeck-Einöd von den tapferen Bewohnern der Gegend zurückge- schlagen wurden. St. Veit in der Gegend bildet ein Pfarrdorf mit 12 H. und nahezu 100 E., während die Gemeinde 64 H. und 443 E. zählt. Obwohl aus älterer Zeit urkundliche Nachrichten fehlen, so beweist doch der stattliche, unzweifelhaft dem 12. Jahrhunderte angehörige Kirchenbau? dass hier schon früher ein bedeutender Ort bestanden hat. Am Beginn des 14. Jahrhunderts, und zwar am Thomastage des J. 1316, wird eines Pfarrers von St. Veit erwähnt und seit 1443 lässt sich die Reihenfolge der Pfarrer bis heute nachweisen. Von denselben machten sich insbesonders verdient Paul Goritschnigg im Pestjahre 1715 (versah in diesem Jahre hei 4000 Personen mit den h. Sacramenten), dann Johann Braun 1723—1769 durch Stiftung des Pfarrarmenfondes, Simon Klattnig 1769—1776 durch Anlage der Pfarr- chronik, Ivo Biedermann, welcher am 27. Jänner 1814 bei einem nächt- lichen Versehgang erfror, und Veit Kyras, welcher 1861 den neuen statt- lichen Pfarrhof erbaute. Die Kirche (siehe St. Marein) zeigt eine streng romanische Anlage mit dem nach 0. vorgelegten Chorquadrate als Altarraum abgeschlossen. Über demselben erhebt sich in der ganzen Breite der Kirche der wuchtige Thurmbau, dessen oberstes Geschoss ringsum mit durch zierliche Säulchen getrennten romanischen Schallfenstern geziert ist. Am 1. April 1656 brannte die Kirche gänzlich ab und datiert ihre heutige sehr barocke und prunkvolle Einrichtung aus den Jahren 1656-1660, in welch letzterem Jahre die Kirche wieder eingeweiht wurde. Dieselbe hat vier Altäre. Von den Gemälden der Kirche verdienen besondere Beachtung das Hochaltar blatt, den h. Vitus darstellend, und das eine Seiten- altarbild, den h. Sebastian darstellend, beide 1783 von Joh. Lederwasch gemalt, sowie ein sehr altes Madonnenbild italienischer Schule, wefches 1762 von Frau Isabella Saurin votiert wurde. Von den drei Glocken stammte die größte von 1659, die mittlere von 1780, während die dritte und älteste Glocke keine Jahreszahl zeigt.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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