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Dürnstein. 5 8 9
Steiermark bekleidete, lässt sich bis Ende des 15. Jahrhundertes nachweisen.
Gottfried v. D. schenkte die Burg an das Stift St. Lambrecht, welche
Schenkung 1173 von Herzog Ottokar bestätigt wird. 1288 den 13. Juli
zu Neumarkt, entsagt Leutold von Dürnstein der Vogtei über vom Stift
St. Lambrecht von der Gurker Kirche vertauschte Güter. Am 19. April 1290,
* zu Lassnitz, verspricht Leuthold v. Dürnstein auf Klage des Abtes Friedrich
von Lambrecht, dessen Kloster ferner nicht mehr zu schädigen (er scheint
Vogteirecht beansprucht zu haben). 133 6 ertheilt Herzog Albrecht Otto
v. Dürnstein die Bewilligung, die Burg von Conrad v. Auffenstein um 500
Mark zu lösen. 1350 erhielt die Burg um 660 fl. Rudolf v. Lichtensteiii
vom Herzog Albrecht pfandweise. Im J. 1389 nahm H e r z o g A l b r e c h t
Dürnstein, sowie später Ernst der Eiserne von St. L a m b r e c h t nebst
anderen Schlössern zu Lehen .
In einer Urkunde vom 9. Mai 1547 (Wien) heißt es: König Ferdinand I.
verleiht seinem Urbarsmann und Unterthan zu seinem Schloss Tiernnstein
Pankraz Grassler mit Namen, seine Weide und E r z in der Pöllau gegen
die üblichen Jahresleistungen um 6 fl. rheinisch zu Kaufrecht. Es hatte somit
damals auch der Landesfürst einen Erzbau in der Pöl lau. Im J. 1573
erhielt Dürenstein Georg Freiherr v. Khevenhüller sammt Landgericht zu
Neumarkt und Friesach um 12.000 fl. zu Pfand. Am 9. Jänner 1577 löste
Victor Wagner gegen Erlag der Pfandsumme die Herrschaft v. Khevenhüller
ab auf lehenslang und noch weitere 20 Jahre für die Erben.
Später kam D. an das Bisthum Gurk, in dessen Besitz es noch
ist. Dürnstein zeigt einen gedrungenen, wenig gegliederten Bau ohne
Außenwerke mit wenig Fensteröffnungen, das Untergeschoss mit Schiess-
lucken bewehrt und den Eingang durch zwei Thurmbauten vertheidigt.
Beiderseits der Schmalseiten des Burgbaues ragten unter demselben eine
Art von mit Ringmauern umschlossenen Plattformen aus, wovon die eine die
außerhalb der Burg, ähnlich wie bei der Frauenburg liegende Kapelle trug.
Sagen. Eine Sage meldet, dass hier Margarethe Maultasch gehaust
habe, eine andere erzählt, dass in der Gegend des sogenannten König-
reiches bei Dürnstein einst eine Stadt gestanden sei, die längst in dem
Kirchfeldermoos versunken ist. Hier soll auch ein befestigtes Lager der
Noriker gewesen sein, welches den Römern lange das Eindringen in
Steiermark wehrte, bis in einer Schlacht alle Noriker erschlagen wurden.
Die Geister der erschlagenen Noriker hausen nun in Erd- und Felsen-
höhlen und zünden bei drohender Gefahr Feuer an und mahnen das Volk,
sich zur Abwehr zu rüsten.
Eine dritte Sage bezieht sich auf einen jungen Ritter, Karl von
Dürnstein, der in einer Fehde mit Reimprecht v. Frauenburg, von diesem
überfallen und sodann in den Kerker geworfen wurde. Reimprecht erstieg
sodann auch die Burg Dürnstein und zwang den Gefangenen, ihm sein
hübsches Schwesterlein zur Gattin zu geben.
Ende .
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918