Seite - 51 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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von Höhlenbären. Im Fels gemeisselte Wappen und Jahreszahlen
<1439, 1515, 1682 etc.) und die Inschriften: Fridericus Dux
Austriae aflfuit anno 1409, und Rudolphus I. Dux, zeigen, dass
die Höhle schon lange bekannt war und als besondere Sehens-
würdigkeit des Landes selbst von gekrönten Häuptern be-
sucht wurde.
Hochlantsch. Wegmarkirung von Schartner's Gasthaus
beginnend, blau nach Schüsserlbrunn, roth nach Hochlantsch,
weiss Teichalpe. Die mächtige Kalkalpengruppe des Lantsch,
ein Glanzpunkt unseres Wandergebietes, liegt am südlichen
Ende des Fischbacher Urgebirgszuges und trifft die von Norden
nach Süden ziehende Kette nahezu im rechten Winkel, da sie
sich, und zwar in einer Ausdehnung von nahezu drei Stunden,
bei sehr geringer Breite, von Osten nach Westen erstreckt, um
in dem nahezu senkrecht nach Norden abstürzenden Hoch-
lantsch, 1722 M., zu culminiren.
Aufstieg durch die Bärnschütz. Anfangs grün-blau-
roth-weiss markirter Fahrweg durch die wildromantische Bären-
schütz, durch welche in zahlreichen Cascaden über bemooste,
von Farrenkräutern umwucherte Felsblöcke, in tief einge-
schnittener Waldschlucht, der Mixnitzer Bach herabschäumt.
Nach einstündigem steten Aufstiege erreicht die herrliche
Scenerie bei dem Durchbruche der Wassermasse zwischen einer
Felsenzinne und der Kreuzfelsenwand, und später bei dem über
30 M. hohen, in einer Woge in eine düstere Felsenklamm
Istürzenden Wasserfall (Wegweiser) ihren landschaftlichen Höhe-
punkt. Nun ist auch bald das Plateau, „im Burgstall" genannt,
mit dem Schwagerbauerhof erreicht. Aber noch müssen wir
den kahlen Wall des Sperrbichels in 4 Serpentinen (die ersten
zwei kürzt ein Steig) ersteigen, bevor wir den König der
Lantschgruppe zu sehen bekommen. An einzeln stehenden,
prächtig bemoosten, uralten Wetterfichten vorbei, erreichen wir
nahe mehrerer Alpenhütten, circa 3 Stunden von Mixnitz, ein
Wegkreuz mit der Aufschrift: „Weg nach Schüsserlbrunn und
zum Hochlantsch." Hier theilen sich die Wege, rechts setzt
sich unser bisher verfolgter Fahrweg mit weisser Markirung fort,
während in gerade östlicher Richtung ein anfangs wenig kennt-
*
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Titel
- Die nordöstliche Steiermark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- -
- Ort
- Graz
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.93 x 17.9 cm
- Seiten
- 498
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918