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Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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Scbäffernbaclie entlang durch die Elsenau über Schloss Bärnegg auf Umwegen nach Pinggau führt. Diesen letzteren einschlagend, folgen wir 30 Minuten der Strasse (Ilolzsäge), und schlagen hundert Schritte hierauf rechts den anfangs eben hinziehenden Wiesen- fahrweg ein. Nach 15 Minuten steigt der Weg allmälig durch schattigen Buchwald hoch hinan, bis man nach 20 Minuten rechts das steil abfallende Schloss Bärnegg, nahezu schon ganz vom Wald umwachsen, erblickt, während links aus Waldes- dunkel die Ruinen der Nikolauskirche gespenstig heraufleuchten. Endlich stehen wir vor den morschen Thoren dieser sterbenden Burgveste, welche heute überall das Bild des Verfalles zeigt. Wie die eiust so herrlichen, im harten Frolmdienste geschaffenen Lustgärten von Wald und Gestrüpp umwuchert sind, so ist auch im Schlosshofe die verrostete Brunnenlaube von Unkraut umwachsen, der Brunnen versiegt und das Gemäuer zerklüftet und geborsten. Morituri, morituri. Die Erbauer und ersten Besitzer waren die Herren v. Perner, deren Erster den Besitz vom Kaiser für treu geleistete Dienste er-halten haben soll. Ein Heinrich v. Perner kommt schon 1347 vor. Nach dem Aussterben dieses Geschlechtes, 1550, kam Bärnegg durch Erbschaft und Kauf an das Geschlecht der Ritter, später Grafen von Rindsmaul zu Frauhaimb und von diesem Geschlechte, 1798 durch Kauf an den Grazer Advocaten Ignaz Holler, vom ihm auf dessen erblindete Shhwiegertochter Rosalia, geb. Kiendler, welche daselbst am 23. December 1879 starb und Bärnegg ihrer Nichte, Fräulein Rosalia Kiendler, vererbte. Riesen sollen das Schloss getragen und damit auf dem heutigen Platze gerastet haben, konnten es aber sodann nicht mehr fortbringen. Das mit Schindeln gedeckte, ein Stock hohe Schloss, bildet ein längliches geschlossenes Viereck, an dessen Südseite ein kleiner Urthurm angebracht ist. Ein Vorbau bildet mit dem Hauptgebäude einen kleinen Hof. Halbrunde Thürme erinnern noch an die Wehrbauten der Burgveste. Die gut erhaltene Kapelle zeigt noch schönes Schnitzwerk und die Jahreszahlen 1703 und 1752. Rechts vom Eingang des Schlosses die uralte Schlossküche mit offenem Herd. Von der Halle führt eine breite Treppe in das erste Stockwerk, prächtige Ballu- strade aus Eichenholz, alte Truhe von 1561, mit den ge- malten Wappen der Eggenberg und Rindsmaul. Von den übri-
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Die nordöstliche Steiermark Eine Wanderung durch vergessene Lande
Titel
Die nordöstliche Steiermark
Untertitel
Eine Wanderung durch vergessene Lande
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
-
Ort
Graz
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
10.93 x 17.9 cm
Seiten
498
Kategorien
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