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Vor 1918
Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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— 99 — prächtigem Blick auf den Wechsel; links einfache Schlosstaverne, zwei Zimmer mit vier Betten. Schloss Fes tenburg , y2 Stande von Demmeldorf. Jetzt unmittelbar vor dem Schlosse stehend, sehen w'ir erst dessen zur Verteidigung gut gewählte Lage, auf dem äussersten Ende eines vom Wechsel niederstreichenden Höhenzuges auf einem durch eine Einsattlung hievon getrennten, nach allen Seiten steil abfallenden Felsgipfel. Endlich stehen wir vor dem Thorbogen der Burg, die uns mit ihrem ausspringenden viereckigen Thurme und dem reichlich mit Schiessscharten ver- sehenen Wehrgange drohend entgegenblickt. Kaum haben wir aber die Schwelle der Burg überschritten, so prallen wir auch schon wieder schaudernd zurück vor dem grausen Anblick der Statue der heiligen Katharina, die uns den blutigen Stumpf des abgeschlagenen Halses entgegenstreckt, während das LIaupt in der Luft darüber baumelt. Wir stehen in dem engen Burghofe, wo eine geisterhafte Ruhe herrscht, nur ein laufender Brunnen murmelt sein eintöniges Lied, endlich regt sich langsam eine menschliche Gestalt, es ist der Messner, der uns flüsternd um unser Begehr fragt und uns sodann in beschaulicher Einfalt in die Misterien der Burg einführt. Aller Wahrscheinlichkeit nach von dem gleichnamigen Geschlechte, von welchen 1168 ein Weichard v. Vestenburg erscheint, erbaut, kam die Burg später an die Montfort und Saurau, und 1616 an das Stift Vorau, wozu sie noch heute gehört. Der Zugang zur Burg war durch fünf Thore und Bollwerke stark vertheidigt und widerstand 1529 der Belagerung durch die Türken, an welche noch die am Thore eingemauerten steinernen Kugeln erinnern. Aber einmal in Besitz des Stiftes Vorau gelangt, machte die mittelalterliche Burgveste, die bei drohender Kriegsgefahr eine Zufluchtsstätte für das Kirchberger Nonnenkloster bilden sollte, eine merk- würdige Umwandlung zur Kirche, umgeben von vielen Passions- kapellen, mit, und zwar 1707 begonnen unter Probst Phillipp Leisl, 1723 vollendet unter Franz Sebastian Graf Webers- berg. Aber nicht diese bauliche Umgestaltung hat den Ruf der Festenburg begründet, sondern deren herrliche Ausschmückung durch Hackhofer.
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Die nordöstliche Steiermark Eine Wanderung durch vergessene Lande
Titel
Die nordöstliche Steiermark
Untertitel
Eine Wanderung durch vergessene Lande
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
-
Ort
Graz
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
10.93 x 17.9 cm
Seiten
498
Kategorien
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