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Vor 1918
Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
Seite - 115 -
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Seite - 115 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande

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— 115 — Jahrhunderten entstanden ist, vor uns aufsteigt. Lassen wir uns unter dem weithinschattenden Laubdache dieser ehrwürdigen Linden auf weicher Moosdecke nieder, so entrollt sich vor uns eines jener bezaubernd lieblichen Landschafts- bilder, an welchen die nordöstliche Steiermark so reich ist. Ueber dem zu unseren Füssen liegenden Markte steigen höher und höher, die reich bebaute Sonnseite uns zugewandt, hie und da durch ein Kirchlein und zerstreute Häusergruppen belebt, die allseitig zu der kahlen Kammlinie des Wechsels anstrebenden Höhenzüge vor uns auf, und dieser reiche Wechsel von Thal und Hügelformen, von düsteren Waldesmassen, bunt durcheinanderlaufenden Acker- und Wiesen- feldern bis zu den in blauen Fernen lagernden Alpenmatten, vereinigt sich hier zu einem wahrhaft herzerquickenden Bilde der Mittelgebirgslandschaft. Wenden wir uns nun dem Stiftsgebäude zu, so begegnen wir vorerst rechts eine von steinernen Statuen umgebene Mariensäule, welche, wie ihre Inschrift sagt, anlässlich der 1713 herrschenden Pest errichtet wurde. An dieser Yotivsäule vorüberschreitend, stehen wir sogleich vor dem 11 Klafter hohen Thorthurme des 1619 erbauten stockhohen Vorgebäudes (siehe Seite 116), welches durch seine zwei Seitenflügeln mit dem Stifte verbunden ist. Innerhalb dieses Thorthurmes, der in seiner heutigen Gestalt unter Probst Filipp Leisl, 1692, entstanden ist, weist uns noch ein mächtiges Fallgitter seine eisenbewehrten Zähne. Wir stehen nun in dem weiten Hofraume, der auf drei Seiten von dem erwähnten Vorgebäude eingeschlossen ist, während auf der vierten die Westfagade der Kirche, beiderseits flankirt von dem Stiftsgebäude vor uns aufsteigt Bevor wir aber weiterschreiten, verlockt uns wohl zur Linken die im Vorgebäude befindliche Stiftstaverne, zur Rast, und gar traulich lässt sich's weilen in den uralten Stuben bei trefflichem Klosterwein und gar schmackhafter Küche (Forellen), die uns die streng gehaltenen Fastengebote leicht verschmerzen lassen. Setzen wir nun ge- stärkt unsere Wanderung fort, so stehen wir bald vor dem Thore, der von zwei sogenannten deutschen Thürmen, den letzten ehrwürdigen Resten der alten romanischen Basilika, überragten *
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Die nordöstliche Steiermark Eine Wanderung durch vergessene Lande
Titel
Die nordöstliche Steiermark
Untertitel
Eine Wanderung durch vergessene Lande
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
-
Ort
Graz
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
10.93 x 17.9 cm
Seiten
498
Kategorien
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