Seite - 123 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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Erzherzog Ferdinands von Steiermark. — Theatrum Orbis
terrae, splendid ausgestattetes Kartenwerk der berühmten Geografen
Wilhelm und Johann Blaeu, Amsterdam 1644—1646, 3 Bände,
Gross-folio.
- Homans Atlas novus, Nürnberg 1716, mit 126 illuminirten Tafeln
in Grossfolio. — Topographia Bavariae, Querfolio, 4 Theile, München
1 1701, mit zahlreichen blattgrossen Kupfern. — Nicht zu übersehen
die reiche ReiseIiteratur vom 16. Jahrhundert bis auf die
neueste Zeit. — Kunstgeschichte: Sandrarts „Teutsche
Academie", 2 Bände, Grossfolio, 1675 und 1679, vorzüglich
illu-f
strirt, mit interessanten Künstlerporträts. — Le pilure antiche d'Erco-
lano, 7 Bände, Grossfolio, Neapel 1762. Kostbare Kupferstichsammlung.
[ —Medicin: Die alten und seltenen Kräuter-und Arzneibücher
I des Christoph Wirsung, 1568, des Adam Lonicer, 1587,
des Johann von Beverwyck, 1674, des Adam Lebenwaldt,
1695. — Die AVerke des vielgenannten Theophrastus Bombastus,
Paracelsus von Hohenheim, deutsche Ausgabe 1616. — Die
ältere Literatur über Civil- und canonisches Recht, nahezu
lückenlos. — Theologie selbstverständlich sehr reich. — Noch
erwähnenswert: Spee's liebliche Trutznachtigal in der seltenen
ersten Ausgabe. 1649. — Zwei für Sportsmen interessante
biblio-grafische
Raritäten über die Reitkunst, 1570 und 1615, mit
Ab-bildungen
— Fronsperger's 5 Bücher vom Kriegsregimente,
1558, mit den prächtigen Landsknechtbildern. — Gesammtzahl
der Druckwerke, einschliesslich der Incunabeln, circa 25.000.
Stiftskirche: Baugeschichte. Schon die erste, am
13.De-cember
1149 eingeweihte Pfarrkirche Vorau's, zweifellos eine
romani-sche
Basilika, stand am gleichen Platze, wie die jetzige Stiftskirche,
somit auf jener Höhe, wo heute noch das ganze Stiftsgebäude sich
erhebt. Im Jahre 1163 erfolgte die Gründung des Stiftes der
Augu-stiner
Chorherren, und nun wurde die erste, dem hl. Thomas geweihte
Kirche, bald zu eng und wurde die Vergösserung derselben (1172 bis
1228) sogleich in Angriff genommen, bei welcher Wandlung der
Dorf-kirclie
zur Stiftskirche, die noch immer in die romanische Stylperiode
fällt, wohl auch die heute die Kirchenfront schmückenden zweiThtirme
aufgeführt worden sein müssen. Im Jahre 1237 brannte das Stift
sammt Kirche, die wir uns als eine dreischiffige romanische Basilika
mit Krypta denken müssen, ab. Nach dem Brande wurde die Pfarre
in den Markt verlegt, wo sie bis 1783 verblieb. Die
wiederaufge-baute
Stiftskirche, wurde am 25. October 1257 von Bischof Ulrich I.
von Seckau eingeweiht, aber erst 1300 im Innern vollendet.
Sie hatte einen Triumphbogen und ursprünglich vier Altäre, eine
Zahl, die sich später durch Dedicationen bis circa 1371 auf
zwölf vermehrte.
Propst B. v. Perfall führte auf den romanischen
Thurmunter-bau
den heute noch unvollendeten Glockenturm, an dessen Südseite
noch die Jahreszahl 1597 zu lesen ist, auf; der Uhrthurm dürfte
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Titel
- Die nordöstliche Steiermark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
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- Ort
- Graz
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.93 x 17.9 cm
- Seiten
- 498
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918