Seite - 221 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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auch das untere Schloss dem Verfalle preisgegeben worden sein.
Im Jahre 1663 ging Wachseneck an Hans Georg v. Webersberg über.
Am 13. Juli 1723 erwarben die Webersberg auch das Steinpeisshaus
in Anger, welches nun mit Wachseneck, dessen oberes Schloss im
Jahre 1761 abgedeckt wurde, vereint wurde und dessen Geschicke
theilte. Siehe weiter: Das Steinpeisshaus in Anger, Seite 219.
Vom Schlosse kann man durch prächtigen Buchenwald
einen anderen Rückweg nach Anger nehmen.
Andere schöne Spaziergänge führen nach der Burg
Frondsberg (1 Stunde) und Kogelhof, ein reizendes Pfarrdorf
an der Gasen, 1 J/a Stunden, nach dem Wallfahrtsort Heilbrunn
11/2 Stunden, längs der Feistritz nach Stubenberg l3/4 Stunden,
am Rabenwald 2 Stunden.
Die Gegend ist hier noch fruchtbar und obstreich und
bieten die schönen ausgedehnten Buchen-, Tannen- und Fichten-
wälder mit ihren alten Beständen eine Reihe der lohnendsten
Ausflüge.
Circa 30 Minuten von Anger schliesst sich wieder die
kleine Thalweitung, so dass kaum für Strasse und Fluss Raum
bleibt. Beiderseits sind die hohen Thalhänge dicht mit Nadel-
holzwald bedeckt, nirgends ein Haus, nur das Rauschen der
forellenreichen Feistritz unterbricht hier die Stille der maje-
stätischen Waldlandschaft. Endlich 1 Stunde von Anger erblickt
man links, auf stolzer, von der Feistritz umspülter Felsen-
zinne thronend, das Schloss Frondsberg, zu welchem die
Strasse, langsam steigend, hinanzieht. Oben rechts Taverne,
links ein Häuschen, hier anfragen wegen des Schlüssels zum
Schlosse, welches unbewohnt ist. Von hier 8 Minuten zum
Schlosse, dem ein malerisch mit Eplieu umwucherter Zwinger-
thurm vorgelagert ist.
Wahrscheinlich von einem gleichnamigen Geschlechte erbaut,
später Lehensgut der Erzbischöfe in Salzburg, wechselte diese Veste
vielfach ihre Besitzer, als welche theils lehensweise, theils
eigen-tliümlich
die Losenstein, Stattecker, Montfort, Sari, Lembach und
Crollolanza erscheinen. Im Jahre 1750 erscheint Maria Anna v. Schick
als Besitzerin von Frondsberg, 1810 erwarb käuflich Joh. Nep. Edler
v. Saffran die Herrschaft, die im Jahre 1823 wieder öffentlich
ver-steigert
wurde. Ersteher blieb Valentin Ferdinand Reichsfreiherr
v. Gudenus, dessen Sohn nun im Besitze derselben ist.
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Titel
- Die nordöstliche Steiermark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- -
- Ort
- Graz
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.93 x 17.9 cm
- Seiten
- 498
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918