Seite - 222 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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Auf Frondsberg wurde am 1. Jänner 1737 Carl Schmutz,
der Verfasser des ersten topographischen Lexikons von Steier-
mark, geboren.
Das Innere des Schlosses sehr sehenswürdig,
namentlich die prächtigen Thürportale, deren schöner
architektonischer Aufbau mit herrlichen Intarsien reichst
geziert ist. Diese Vertäfelungen, sicher aus dem 16. Jahr-
hundert stammend, gehören wohl zu den besten kunstgewerb-
lichen Arbeiten, die sich in Steiermark aus dieser Zeit er-
halten haben. Die Doppelrundbogenfenster, sowie die Tliür-
portale lassen es kaum zweifelhaft erscheinen, dass die nahen
Schlösser Thanhausen, Ratmansdorf und Frondsberg von einem
Baumeister in der Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut, beziehungs-
weise umgebaut und innerlich im Style bester Renaissance aus-
geschmückt wurden. Sehr interessant sind auch die prächtigen
alten polychromen Oefen.
Von Frondsberg senkt sich die Strasse nun wieder in
das enge Feistritzthal; links auf der Höhe, reizend gelegen,
das Pfarrdörflein Kogelhof, von der 1480 erbauten, seither
vielfach umgebauten Kirche malerisch überragt. Die vor einigen
Jahren stylvoll restaurirte Kirche wurde erst 1788 zur Pfarr-
kirche erhoben, bis dahin war sie eine Filiale der alten,
1397 erbauten Kirche St. Georgen. Hier befindet sich auch
eine zweiclassige Volksschule. Nun in dem herrlichen stillen
Waldthal aufwärts in unmerklicher Steigung, an vielen
sprudelnden Quellen und stattlichen Wegkreuzen vorüber,
nach Birkfeld, 1 Stunde von Frondsberg, 15 Minuten vorher
links Einmündung des grossen Gasenbaches. Birkfeld, siehe
Seite 223.
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Titel
- Die nordöstliche Steiermark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- -
- Ort
- Graz
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.93 x 17.9 cm
- Seiten
- 498
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918