Seite - 310 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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sondern auch für den Brauer, der Anfangs August wenigstens
theil-weise
auf die neue Ernte angewiesen ist.
Von grosser "Wichtigkeit für ein einheitliches rationelles
Vor-gehen
in allen Fragen der Hopfencultur wurde der 1876 gegründete
Hopfenbauverein für die nordöstliche Steiermark, dessen Obmann
Herr Landtagsabgeordneter Sutter, einer der grössten und
strebsamsten Hopfenbauer Steiermarks, sich grosse Verdienste um
die Förderung des ausgezeichneten Rufes des steirischen Hopfens
erwarb. Namentlich erzielte der Verein mit der Collectiv-Beschickung
verschiedener Ausstellungen mit steirischem Frühhopfen die
schön-sten
Erfolge, und wurden die Proben steirischen Hopfens nicht nur
auf allen Regional- und steirischen Landesausstellungen, sondern
auch auf den beiden Weltausstellungen in Paris und auf jener in
Wien, auf der Hopfenausstellung in Nürnberg und Hagenau, sowie
auch auf der Landesausstellung in Triest meist mit den höchsten
Preisen ausgezeichnet. Die dem Vereine, vom Staate und der
k. k. steirischen Landwirthschafts - Gesellschaft zugewiesenen
Sub-ventionen
ermöglichten endlich, den schon lange angestrebten
Ver-suchshopfengarten
in der Stadt Fürstenfeld in's Leben zu rufen,
in welchem auf circa 40 Ar Musterpflanzungen alle anderswo
be-währten
Hopfensorten mit allen neueren Culturmethoden angelegt
wurden, um den Hopfenbauern die Möglichkeit zu bieten, erprobte
Versuche in weitere praktische Anwendung zu bringen und so mit
der Cultur anderer Länder gleichen Schritt zu halten.
Das nordoststeirische Hopfenland bildet ein geographisches
Ganzes, nämlich die unteren Theile eines den Fischbacher Alpen
entspringenden Flussgebietes, welches nahe der Landesgrenze bei
St. Gotthard in Ungarn sich zu einem einzigen Thale vereiniget
und in Steiermark aus dem südöstlich fast parallel laufenden Thälern
der Lafnitz, der beiden Safen, der Feistritz, der IIz, der Rittschein,
der Graz und der Raab, sowie aus den dazwischen liegenden
Hügel-ketten
besteht. Dasselbe umfasst in politischer Beziehung den
gröss-ten
Theil des Gerichtsbezirkes Hartberg, den südlichen Theil des
Gerichtsbezirkes Pöllau, die östlichen Theile der Gerichtsbezirke
Weiz und Gleisdorf, die nördlichen Theile der Gerichtsbezirke
Feld-bach
und Fehring, und den ganzen von den obgenannten Bezirken in
Nord, West und Süd umschlossenen Gerichtsbezirk Fürstenfeld. Das
Hopfenland dehnt sich über 173 Ortsgemeinden mit 110.723 Hektaren
Flächenmass aus und sind 1883 von dieser Fläche 1090 Hektar
Ilopfengäiten mit 4,464.324 Stöcken. Die Gesammtfläche obgenannter
Bezirke beträgt 200.525 Hektar in 304 Ortsgemeinden, wovon im
Gerichtsbezirke Hartberg 5 Ortsgemeinden mit 4387 Hektar Fläche,
im Gerichtsbezirke Pöllau 11 Ortsgemeinden mit 11.279 Hektar
Fläche, im Gerichtsbezirke Weiz 36 Ortsgemeinden mit 34.656 Hektar
Flächenmass, im Gerichtsbezirke Gleisdorf 30 Ortsgemeinden mit
12.182 Hektar Flächenmass, im Gerichtsbezirke Feldbach 36 Orts-
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Titel
- Die nordöstliche Steiermark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- -
- Ort
- Graz
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.93 x 17.9 cm
- Seiten
- 498
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918