Seite - 368 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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Aller Wahrscheinlichkeit nach von dem gleichnamigen
Ge-schlechte
der Ivornberger, wovon ein Heinrich der Ivornberger 1168
zuerst urkundlich erwähnt wird, erbaut, kam das Schloss später an
die Ritter von Graben, welche um das Jahr 1314 eine Stiftung
fin-den
Burgcaplan zu Kornberg machten. Nach dem Aussterben der
Herren von Graben vererbte sich die Herrschaft an die Stadl, wovon
Gottfried Christoph v. Stadl, 1581, als erster Besitzer von Kornberg
erscheint, und nahm Karl v. Stadl das Kornberg'sche Wappen an.
Im Jahre 1636 kam Ivornberg in Besitz der Kollonitsch, und später
vorübergehend noch in jenen der Kainach und Neuhaus, aber schon
1664 fiel Kornberg wieder an die Stadl, die es sodann ununterbrochen
bis zum Tode des Georg Freiherrn v. Stadl am 26. September 1822
besassen. Einen langjährigen, ja durch Jahrhunderte sich hinziehenden
Streit zwischen den Besitzern Kornbergs und der Hauptpfarre
Riegers-burg
bildete eine uralte Messenstiftung, nach welcher der
Haupt-pfarrer
in Riegersburg oder einer seiner Kapläne jeden Dienstag
und Freitag in der Schlosskapelle zu Kornberg des Apostels Andreas
Messe lesen musste, wofür jedoch der Hauptpfarrer Getreidezehent,
ein Quantum Wein und den Besitz einer Wiese beanspruchen durfte.
Wiederholte Versuche, diese lästige Stiftung abzuschütteln, blieben
immer ergebnisslos und scheiterten an der hartnäckigen Weigerung
der Riegersburger Hauptpfarrer, diese Stiftung in irgend einer Weise
zu alteriren.
In der Schlosskapelle zu Kornberg befinden sich nach-
stehende Grabschriften:
1. Des Ferdinand Freiherrn v. Stadl der r. k. Majestät I. Oe.
Hofkriegsrath, f am 14. August 1665, und dessen Gemahlin Frau Susanna
Katharina, -J- 4. Februar 1666. 2. Sibi et suis curavit hoc monumentum
fieri illustrissinius dominus Johan Rud. L. B. de et in Stadl S. C. Mag.
Leop. Imi., Cammer, et Aust. interivaris consiliarius bellicus. av. 1689.
3. Den 29. April 1694 ist in Graz gestorben Ferdinand Freiherr von
und zu Stadl auf „Ridtkherspurg", Lichtenegg und Freiberg, General-Feld-
marschall, Hofkriegsrath. Präsident etc. etc. Dessen Gemahlin war Hedwig
Augusta Gräfin v. Oettin und ist hier begraben worden. 4. Den 28. Mai
1696 starben in Graz Hanns Rudolph Freiherr von und zu Stadl auf
Riedtkherspurk, Lichtenegg und Freiperg. Herr zu Kornberg, Rorpach,
Frestorf, Krottendorf und Jansdorf, Kammerherr, Obrister etc. etc. 5. Hier
liegt begraben Maria Klara Freyin v. Stadl., geb. G al ler in, Gemahlin
des Hanns Rudolf Freiherrn v. Stadl, -f am 24 . Juni 1711. 6. Den
27. December 1716 starb zu Fürstenfeld Sigmund Freiherr von und zu
Stadl auf Ridkherspurg, Lichtenegg und Freyberg, Lieutenannt und deutscher
Ordensritter etc.
Franz Leopold Freiherr von Stadl errichtete am 20. August
1746 eine zweite Kapellenstiftung, auf Grund welcher ein Oaplan
Montag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag Messe zu lesen
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Titel
- Die nordöstliche Steiermark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- -
- Ort
- Graz
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.93 x 17.9 cm
- Seiten
- 498
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918