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Actien ä 100 fl. C. M. ausgegeben, die schnell vergriffen waren, so
dass noch eine weitere Emission von 200 Stück gleichwertiger Actien
erfolgen konnte, und bildet dieses relativ kleine Actiencapital von
105.000 fl. ö. \V. heute noch das einzige Stammcapital des
„Gleichen-berger-
und Johannisbrunnen-Actien-Vereines", welcher heute nicht nur
Eigentluimer sämmtlicher Quellen und der ausgezeichneten Curmittel
ist, sondern auch durch Anlage von 60.000 Metern theilweise bis zur
Mur geführter Gräben und Canäle das ganze Brunnenthal, die
Sulz-leiten
vollständig trocken gelegt, und durch Herstellung guter
Zufahrts-strassen
und zahlloser reizender Fusswege den Curort bequem
zu-gänglich,
und dessen paradiesisch schöne Umgebung den Leidenden,
wie den Touristen erschlossen hat. In der ersten Generalversammlung
am 15. Jänner 1835 wurde einstimmig beschlossen, die Hanptquelle
zum bleibenden Andenken an den Schöpfer des Curortes
Coistantin-quelle
zu nennen. Nach Vollendung aller projectirten Vorarbeiten
konnte am 1. Mai 1837 unter Leitung des Brunnenarztes Dr. A. Werle
die erste Saison eröffnet werden und es erschienen 118 Fremde
zum Curgebrauche, welchen 2009 Bäder verabreicht wurden, während
333.460 Flaschen zum Versandt kamen.
Seither hat sich der Curort, der jetzt einen Weltruf geniesst,
unter der zielbewussten Leitung der Direction des Actienvereines,
welcher heute der Sohn des Gründers des Bades, Graf Ottokar
Wicken-burg,
von den gleichen hochherzigen und menschenfreundlichen
In-tentionen,
wie sein unvergesslicher Vater beseelt, präsicirt, zur
schönsten Bltithe entfaltet, und verstand es die Direction des Vereines
die ausser Graf Ottokar Wickenburg, aus dessen Sohn Graf
Max Wickenburg als Vicepräsidenten und den Ausschüssen Dr.
J. Sock, Dr. Konrad Clar, Dr. Höffinger, Dr. juris Saria und
G. Holz er besteht, nicht nur alle Arten der Curmittel stets auf
dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft zu erhalten, sondern
vielmehr durch Schaffung oft mit den grössten pecuniärei Opfern
durchgeführter mustergiltiger Einrichtungen, so namentlich bei der
Quellsool-Zerstäubung, den Inhalationen, den Respirationsaoparaten
und der pneumatischen Kammer, bahnbrechend für die
Vervollstän-digung
der Curmittel ähnlicher Curorte zu wirken.
Um die Verbreitung und wissenschaftliche Begründing des
Rufes des Curortes für Lungenleidende machte sich instesonders
Dr. W. Praäil, der von 1843—1870 als Vereiiisarzt wirkte, ?erdient,
während in neuerer Zeit namentlich die Brunnenärzte Dr. Konrad
Clar und Dr. Karl Ilöffinger durch Publication erschöpfenler
Be-schreibungen
des Curortes (siehe: „Der Curort Gleichenbe-g" von
Dr. K. Clar, Wien 1886, W. Braumüller, und „Vademecum für
Be-sucher
des Curortes Gleichenberg" von Dr. C. Höffinger, 5. Auflage,
Gleichenberg 1885) für die Verbreitung des Rufes des Curortes, sowie
seiner Organisation Sorge trugen. Im Jahre 1875 beschloss die
General-versammlung
des Vereines die Verlegung des Sitzes des Tereines,
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Titel
- Die nordöstliche Steiermark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- -
- Ort
- Graz
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.93 x 17.9 cm
- Seiten
- 498
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918