Seite - 409 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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haben, dass das herrliche, vom akademischen Bildhauer Anton
Schmiedgruber in Wien künstlerisch ausgeführte Denkmal nicht
nur dem Schöpfer des Curortes errichtet wurde, sondern dass
es der Ausfluss der Liebe und der Verehrung des Volkes eines
ganzen Landes für seinen hochherzigen Freund in drang-
voller Zeit bildet, dessen Wirksamkeit überall unvergessliche
edle Schöpfungen zur Wohlfahrt des Landes hinter-
lassen hat. (Mathias Constantin Graf Wickenburg wurde am
16. Juti 1794 als Sohn des kurpfälzischen Generals Anton Graf
Wickenburg bei Düsseldorf geboren. Nach Absolvirung der juri-
dischen Studien in österreichischen Staatsdienst übergetreten,
wurde er später Gouverneur der Steiermark, welche Stellung ihm
Gelegenheit gab, seine Pläne zur Verschönerung von Graz, wie
zur Hebung des Volkswohles, was ihm so theuer war, zu verwirk-
lichen. Nach Beendigung der Wirren des Jahres 1848 legte ei-
sern hohes Amt nieder und zog sich in das Privatleben zurück.
Erst nach Verleihung der Verfassung im Jahre 1860, betheiligte
sich Graf Wickenburg wieder am öffentlichen Leben als Prä-
sident der Wiener Stadterweiterungscommission und des Baues
der Hofoper und wurde zum Ehrenbürger Wiens ernannt. Im
Jahre 1861 wurde er zum Minister für Handel und Volks-
wirthschaft ernannt, und trägt die Veifassungsurkunde vom
26. Februar 1861 auch seiue Unterschrift, worauf er immer
stolz war, wie Graf Wickenburg auch immer ein intimer Freund
Schmerlings blieb. Am 22. Octobtr 1863 schied Graf Wicken-
burg jedoch wieder aus dem Ministerium und wurde lebens-
längliches Herrenhausmitglied. Noch einmal gab ihm die Stelle
eines Präsidenten der österr. Commission für die Pariser Welt-
ausstellung Gelegenheit der österreichischen Industrie die wich-
tigsten Dienste zu erweisen. Von dieser Zeit an verbrachte
er den Abend seines tbatenreichen Lebens in seinem geliebten
Gleichenberg, wo er am 26. October 1880 ruhig entschlief).
Ausser dem Wickenburg-Denkmal erheben sich in lauschigen
Waldeswinkeln und auf grünen Rasenhängen die schlichten
Monumente Dr. Prasil's und des Orientalisten Hammer-
Purgstall, wie auch eine prächtige Eiche, die Königs-
eiche, an den Besuch des Curortes durch König Milan erinnert.
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Titel
- Die nordöstliche Steiermark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- -
- Ort
- Graz
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.93 x 17.9 cm
- Seiten
- 498
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918