Seite - 416 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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lieh mit dem Schwerte gerichtet und sodann am Scheiterhaufen
ver-brannt
wurden. Im allgemeinen sind die Aussagen der Gerichteten
identisch mit den in Feldbach abgeurtheilten Hexen, nur dass hier
der Gleichenberger und S&radnerkogel der Versammlungsplatz der
Hexengesellschaften war. Das Verschreiben der Seele an den Bösen,
das Verleugnen der hl. Dreifaltigkeit, das Schauermachen, das
Fliegen durch die Luft
von Kogel zu Kogel, das
Schnofeln des bösen
Geistes etc. wiederholt
sich hier genau wie bei
den Feldbacher
Pro-cessen.
Ausserdem birgt
das Schloss zahlreiche
interessante Porträts
der Trautmannsdorf,
ein Richtschwert und
das Schlachtschwert
Max Sigmund Graf
Trautmannsdorfs. Von
ganz wunderbarer,
be-zaubernder
Schönheit
ist die entzückende
Rundschau, die man von
den Fenstern der Burg
geniesst.
Die Geschichte der
uralten Burg verliert
sich in die Nebelschleier
der Sage;
wahrschein-lich
von einem
gleich-namigen
Geschlechte
erbaut, kam es im 13.
Jahrhundert an die
Herren von Wildon,
später an die Pettau,
Schaumberg, Walsee,
Iteicheuburg, AVelzer
und 1573 an Hanns
Friedrich Freiherrn v.
Trautmannsdorf, bei welchem ruhmvollen Geschlechte das zum
Stammsitze der Trautmannsdorf erhobene Schloss bis heute
ver-blieb.
Der derzeitige Besitzer Graf Max Weichard Trautmannsdorf
(geh. 1842) führte in den Jahren 1863 -1S61 eine gründliche
Re-stauration
des Schlosses durch und umgab dasselbe mit einem
Gürtel reizender Parkanlasen.
Schloss Gleichenberg.
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Titel
- Die nordöstliche Steiermark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- -
- Ort
- Graz
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.93 x 17.9 cm
- Seiten
- 498
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918